(ots) - Vertrauen weggebombt
Schon wieder! Schon wieder ein Anschlag in Afghanistan. Und schon
wieder Tote im Zuständigkeitsgebiet der Bundeswehr. Dieser Terror
zeigt, dass sich die Sicherheitslage im von den Deutschen
kontrollierten Gebiet in den vergangenen Monaten weiter
verschlechtert hat, trotz aller gegenteiligen Bemühungen. Es wird
außerdem deutlich, dass der Norden Afghanistans immer stärker zum
Rückzugsgebiet für Taliban oder für das Netzwerk von El Kaida wird.
Seit der Besetzung durch die Bundeswehr rollt in der jüngsten
Vergangenheit eine Welle der Gewalt durch die Region.
Für die Bundesregierung ist das eine fatale Erkenntnis: Alle
Anstrengungen der vergangenen Jahre, Vertrauen bei der
Zivilbevölkerung aufzubauen und die Region zu befrieden, scheinen
vergebens. Die spärlichen Erfolge werden regelmäßig weggebombt. Die
jüngsten Anschläge dürften jetzt dazu führen, dass die Soldaten vor
Ort noch misstrauischer werden und den Kontakt zur Zivilbevölkerung
aus Angst vor weiteren Anschlägen auf ein Mindestmaß reduzieren.
Die bislang letzten Opfer in Nordafghanistan werden es der
Kanzlerin schwerer machen, zum angekündigten Abzug der ersten
Soldaten von einer erfolgreichen Mission am Hindukusch zu sprechen.
Aber die Gewalt zeigt: Die Bundeswehr ist weit von einem
erfolgreichen Einsatz entfernt, trotz aller gegenteiligen
Beteuerungen.
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