(ots) - Am 1. März ist der Kreditmediator Deutschland,
Hans-Joachim Metternich, seit einem Jahr im Amt. In dieser Zeit
konnte sein Team 722-mal durch Beratung oder Mediationsverfahren dazu
beitragen, stockende oder bereits gescheiterte Kreditverhandlungen
zum Erfolg zu bringen und alternative Hilfen anzubieten. Dabei ging
es um insgesamt 20.000 Arbeitsplätze. Durch die monatlichen Steuer-
und Sozialversicherungseinnahmen aus den gesicherten Arbeitsplätzen
errechnet sich eine wesentliche Gegenfinanzierung der Kosten des
Kreditmediators.
983 Firmenkontakte und eine Erfolgsquote von mehr als 70 Prozent:
Der Kreditmediator Deutschland blickt auf ein erfolgreiches erstes
Jahr zurück. Seit dem 1. März 2010 hat die Anlaufstelle für
Unternehmen in Finanzierungsschwierigkeiten ein bundesweit
einheitliches Kreditmediationsverfahren entwickelt und mit den
Spitzenverbänden der Kammerorganisationen und der Kreditwirtschaft
koordiniert.
Trotz Aufschwung wären ohne die Arbeit des Kreditmediators viele
Unternehmen auf der Strecke geblieben. Mehr als 980 Anfragen belegen,
dass das Angebot sehr gut angenommen wird. Die Dienstleistung reicht
dabei von Beratung zu lokalen Förderungsmöglichkeiten über
Unterstützung bei der Finanzkommunikation bis hin zum offiziellen
Mediationsverfahren. "Oft können wir schnell und unbürokratisch
helfen, bevor es zur ausdrücklichen Absage kommt", sagt Metternich.
"Komplizierter sind natürlich die Fälle, in denen ein Kredit bereits
abgelehnt wurde. Doch auch dort gilt unser Grundsatz: Für jedes
wirtschaftlich sinnvolle Projekt sollte auch eine Finanzierung
erreicht werden können."
Die konkrete Form der Unterstützung und die Vorgehensweisen passt
der Kreditmediator sehr individuell an die jeweiligen
Rahmenbedingungen an: Bei 740 Anfragen liefen die Kreditgespräche
noch. In diesen Fällen berät er zu lokalen Finanzierungs- und
Förderpartnern und hilft bei der Kommunikation gegenüber der Bank.
Sind die Gespräche bereits gescheitert und der Kreditantrag
abgelehnt, beginnt das offizielle Mediationsverfahren - bisher
243-mal.
Vier von fünf Hilferufen stammen von kleinen Unternehmen
Bei den 243 abgelehnten Kreditanträgen zeigt sich ein klarer
Trend: Je kleiner das Unternehmen, desto größer die
Wahrscheinlichkeit, dass die Bank Kredite ablehnt. 80 Prozent der
Fälle betreffen Firmen mit weniger als 50 Mitarbeitern. Dort
entscheiden oft schon fünfstellige Summen über Fortbestand oder
Insolvenz, beispielsweise wenn ein neues Lieferfahrzeug oder ein
Umzug finanziert werden muss.
Vielfach haben die Banken auch zu Recht Abstand von einer
beantragten Finanzierung genommen und den Kredit nicht bewilligt. Bei
der Hälfte der 243 Mediationsfälle ließ die wirtschaftliche Lage und
Aussicht der Antragsteller tatsächlich keine Kreditmediation zu. In
diesen Fällen konnte vielfach auf das bewährte Instrument der "runden
Tische" bei den Industrie- und Handelskammern sowie Handwerkskammern
verwiesen werden. Oft können Metternich und sein Team aber noch
helfen: Bei 20 Prozent der Fälle wurde die Kreditabsage
zurückgenommen, bei weiteren 30 Prozent laufen die Gespräche.
Laufende Einnahmen für Staatshaushalt und Sozialsysteme gesichert
Bereits in den Härtefällen, in denen Kreditabsagen nach der
Mediation wieder zurückgenommen wurden, konnten 3.678 Arbeitsplätze
gesichert werden. Bei durchschnittlicher Bezahlung bringt jeder
einzelne davon monatlich Lohnsteuereinnahmen von 577 Euro und 1337
Euro für Kranken-, Renten-, Arbeitslosen- und Pflegeversicherung
durch Arbeitnehmer- und Arbeitgeberanteile. Zudem entfallen Kosten
für die Sozialsysteme, wenn die Stellen erhalten bleiben: Dies spart
monatlich im Schnitt 1.491 Euro. Auch wenn die ausgefallene
Wertschöpfung und Steuerzahlungen der insolventen Unternehmen häufig
durch zusätzliche Wertschöpfung und Steuerzahlungen konkurrierender
Unternehmen ausgeglichen werden, kann man von einer Gegenfinanzierung
der Kosten des Mediators in wesentlichem Umfang ausgehen.
"Bei mittlerweile 3.678 Stellen sichern wir jeden Monat in
beträchtlichem Umfang Einnahmen beziehungsweise verhindern Ausfälle",
weiß Metternich. Wichtig ist ihm allerdings auch der soziale Aspekt
seiner Tätigkeit: "Wir haben viele Menschen vor dem Sturz in die
Arbeitslosigkeit bewahren können. In diesem Sinne wollen wir auch
dieses Jahr unsere erfolgreiche Arbeit fortsetzen."
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