Am Mittwoch, den 23. Februar 2011 um 23.30 Uhr im Ersten zeigt Ankerland-Vorstand und Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -Psychotherapie Dr. Andreas Krüger die lang anhaltenden Auswirkungen traumatischer Erfahrungen auf Kinderherzen und die dringende Notwendigkeit einer kindgerechten Traumatherapie. Ankerland e.V. fördert das Therapiekonzept von Andreas Krüger (PITT-KID) mit dem Ziel, es betroffenen Kindern zugänglich zu machen.
(firmenpresse) - Ein psychisches Trauma kann jedes Kind treffen. Traumatisierte Kinder und Jugendliche brauchen Hilfe, denn die Auswirkungen sind verheerend. Kinder werden sprachlos, hilflos, manche gar gefühllos, und einige extrem aggressiv. Der Film von Liz Wieskerstrauch zeigt, wie Dr. Andreas Krüger - selbst Vater von vier Kindern - die anerkannten imaginativen Methoden der Traumatherapie anwendet: Seit Lilly einen Todessprung vor die U-Bahn miterlebt hat kann sich die 15-Jährige in der Schule kaum konzentrieren, wirkt oft abwesend und bekommt Panikattacken mit Weinkrämpfen. Wegen einer schlimmen Mittelohrentzündung hat Lorenz (2) schmerzhafte Infusionen vom Arzt bekommen. Die Eltern mussten ihn festhalten. Seitdem hat er eine schwere Posttraumatische Belastungsstörung, lässt sich nicht wickeln, nicht die Nase putzen, nicht hinlegen. Lieber schläft er im Sitzen ein. Ein Drama für das Kleinkind und seine Eltern. Der elfjährige Nicolas, der als Kleinkind Gewalt erfahren hat, rastet nun oft aus und schlägt unkontrolliert um sich.
Es gibt nicht viele Trauma-Therapeuten, die sich auf Kinder spezialisieren. Da haben die kleinen Patienten in Hamburg Glück. Die Kinder kommen liebend gern zu Dr. Krüger in die Praxis. Lorenz macht der Arzt mit Matrjoschka-Puppen klar, dass der innere verletzte Anteil in ihm versorgt werden muss. Später lässt sich Lorenz problemlos schlafen legen, und beim Wickeln schreit er nur noch manchmal. Lilly kann mit Andreas Krüger und der Bildschirm-Beobachter-Technik am Ende der Therapie das ganze Schreckensereignis Bild für Bild noch einmal durchgehen, ohne einen Flashback zu erleiden. Von dem Moment an ist U-Bahn-Fahren für Lilly kein Problem mehr. Und Nicolas erklärt er in einer dem Alter angepassten Sprache, was bei einem Trauma im Gehirn geschieht. So lernt der Junge, sein Verhalten zu verstehen und übt, sich mit Hilfe eines inneren Reglers zu zügeln.
Für Kinder, Eltern und Betroffene, die Hilfe benötigen, betreibt Ankerland e.V. ein Informationszentrum: es gibt schnelle telefonische Auskunft über wohnortnahe Behandlungs- und Therapieangebote, Hilfe und Unterstützungsmöglichkeiten sowie weiterführende Angebote. Unter den Experten-Adressen befinden sich Trauma-Therapeuten, Hilfsorganisationen, Behörden, Kliniken, Institute und Berufsverbände.
Das Informationszentrum wird unter der ehrenamtlichen Leitung von Ilse Hüttner
durch ein vom ärztlichen Leiter von Ankerland e.V., Dr. med. Andreas Krüger, speziell geschultes Team ehrenamtlicher Mitarbeiter betrieben. Sitz des Informationszentrums und des Informationstelefons ist die Ankerland-Zentrale. Dr. Andreas Krüger über das Informations-Telefon: "Dies ist ein wirklich wichtiges Angebot und ein guter Schritt auf unserem Weg zu einem Therapie-Zentrum für Hamburg." Das Trauma-Info-Telefon ist dienstags von 20:00 bis 22:00 Uhr, mittwochs von 10:00 bis 18:00 Uhr und donnerstags von 20:00 bis 22:00 Uhr besetzt.
Liz Wieskerstrauch
Fernsehjournalistin, Filmautorin, Dokumentarfilmregisseurin und -produzentin sowie Schriftstellerin und Coach, Inhaberin von Tangente Television und Limbic Script Coaching.
Mehr Informationen unter http://www.wieskerstrauch.com/. Alle Rechte an allen Filmbeschreibungen in diesem Text bleiben Eigentum von Liz Wieskerstrauch.
Ãœber Ankerland e.V.
Hunderte Kinder und Jugendliche werden jedes Jahr in Hamburg psychisch traumatisiert: durch Verkehrsunfälle, Gewalt, Missbrauch oder Naturkatastrophen. Anders als in der guten Versorgung körperlich traumatisierter Patienten stehen entsprechende Einrichtungen für seelisch Schwerverletzte kaum zur Verfügung. Es mangelt an Behandlungsplätzen, Know-how und Budget. Dabei kann es jedes Kind treffen. Seelische Schwerverletzung sieht man nicht.
Diese Versorgungslücke will Ankerland e.V. schließen, zuerst in Hamburg. Ankerland e.V. ist ein im Februar 2008 gegründeter Förderverein zur Hilfe von psychisch traumatisierten Kindern und Jugendlichen. Initiator ist Dr. med. Andreas Krüger, ehem. Oberarzt am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, der die dortige Trauma-Ambulanz aufgebaut und geleitet hat. Ankerland e.V. wird das bundesweit erste integrative Beratungs- und Betreuungszentrum für psychisch traumatisierte Kinder und Jugendliche fernab jeden Krankenhaus-Ambientes. Hier werden Trauma-Patienten umfassend und nachhaltig therapiert. Dazu zählt ärztliche sowie psychotherapeutische Behandlung, die Begleitung der Familien, und die Beratung und Vernetzung aller beteiligten Berufsgruppen. Hamburger Prominente wie Udo Nagel, Helge Adolphsen oder der Künstler Tomi Ungerer unterstützen Dr. Krüger bei dem Aufbau von Ankerland e.V.
Dr. med. Andreas Krüger ist Autor des Buches "Akute psychische Traumatisierung bei Kindern und Jugendlichen" (ISBN: 978-3-608-89065-5, Band 213 in der "LL"-Reihe von KLETT-COTTA). Das Buch vermittelt grundlegendes Wissen über Diagnose und erste Behandlungsschritte in der Akutversorgung. Es spricht alle interessierten Menschen an, die in irgendeiner Weise mit diesem Thema befasst sind. Zudem ist Dr. Krüger in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Luise Reddemann Entwickler des PITT-KID-Behandlungsverfahrens. Die Psychodynamisch Imaginative Trauma Therapie ist eine psychodynamisch fundierte Psychotherapie. Sie wird insbesondere in der Arbeit mit Trauma-Patienten mit chronischen Traumafolgestörungen eingesetzt. PITT-KID setzt verstärkt bei den Ressourcen der Patienten an. Weitere Literatur: "Erste Hilfe für trau-matisierte Kinder" (Patmos, 2008, ISBN: 978-3491401082).
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