(ots) - Himmlisches Symbol
Es wird voll an der Internationalen Raumstation: Heute Nachmittag
dockt der europäische Raumfrachter "Johannes Kepler" an, am Abend
soll der US-Shuttle "Discovery" in Richtung ISS abheben, ein
japanischer Transporter und zwei russische Kapseln sind schon da.
Wenn alle Manöver wie vorgesehen funktionieren, docken bald erstmals
Raumschiffe aller bedeutenden Raumfahrtnationen gleichzeitig an der
ISS. Dann ergibt sich 260 Kilometer über unseren Köpfen ein Bild, das
als Symbol für die vorbildliche internationale Zusammenarbeit in der
Raumfahrt steht.
Doch es ist auch ein Bild, das es in der Zukunft wohl nicht allzu
bald wieder geben wird. Nach der "Discovery" werden nur noch zwei
US-Raumfähren starten, dann ist die Shuttle-Ära zu Ende. Und damit
nimmt die Bedeutung Europas bei der Versorgung der ISS zu. Dass die
Weltraumbehörde ESA diese Aufgabe bewältigen kann, beweist
eindrucksvoll die Entwicklung der Raumtransporter vom Typ ATV. Nach
dem Jungfernflug von "Jules Verne" im Jahr 2008 ist "Kepler" auf
bestem Weg, einen Meilenstein in der europäischen Raumfahrt zu
setzen.
Insbesondere die deutschen Unternehmen und Organisationen, in
deren Händen die Projektkoordination liegt, haben gezeigt, dass auf
sie Verlass ist. Das sollte die ESA ermutigen, den Einweg-Frachter
ATV zu einem Transporter auszubauen, der auf die Erde zurückkehren
kann.
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