(ots) - Schmerzfrei geht es nicht
Wütende Griechen, wie lange wird das noch der Normalfall sein? Wer
auf die finanzielle Situation des Landes blickt, kann nur zu dem
Schluss kommen: Da ist kein Ende abzusehen. Griechenland steckt in
einer fürchterlichen Lage, aus der es keinen einfachen Ausweg gibt.
Das interne Sparprogramm ist dabei nur die Voraussetzung für einen
komplexen Rettungsversuch, bei dem die EU eine wesentliche Rolle
spielt. Wo der griechische Staat jahrelang zu großzügig war, etwa bei
der Möglichkeit, sehr früh in Rente zu gehen, ist der Kurswechsel
unvermeidlich.
Dass die Menschen sich gegen die Einschnitte so hart wehren, ist
bei jedem Einzelnen von ihnen verständlich, wenn beispielsweise durch
den Wegfall des üblichen 13. und 14. Monatsgehalts ein
Einkommensrückgang deutlich spürbar wird. Verständnis für die Wut
haben sicher auch die Regierenden, das macht die Proteste in ihrer
Gesamtheit aber nicht erfolgversprechender.
Der Hass der Demonstranten, ihre Weigerung, den Sinn des
Sparkurses zu akzeptieren, wirkt vor dem Hintergrund des
Schuldenausmaßes trotzig und hilflos. Eine schmerzfreie Lösung für
diese Krise wird es schlicht und einfach nicht geben, Europa kann
froh sein, wenn es überhaupt eine findet. Tatsächlich sind die
Forderungen von Wirtschaftsexperten, Griechenland den Euro
wegzunehmen, besorgniserregend. Denn sie machen erneut deutlich, dass
die bisherigen Rettungsversuche nur der Ersten Hilfe dienten.
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