(ots) - Runter vom hohen Ross
Kaum zu glauben, aber wahr: Karl-Theodor zu Guttenberg will
Verteidigungsminister bleiben. Dabei ist er fast nur noch mit
Selbstverteidigung beschäftigt und macht dabei auch noch eine
überraschend schlechte Figur. Ein Beispiel: Zwar räumt Guttenberg
schwere Fehler in seiner Doktorarbeit ein, bestreitet aber jeden
Vorsatz. Wenn dem so ist, muss man an seiner Intelligenz zweifeln.
Denn die Dissertation ist ein so plumper Diebstahl fremden geistigen
Eigentums, dass der Autor offenbar gar nicht wusste, was eine
wissenschaftliche Arbeit ist.
Ein weiteres Beispiel: Statt gleich reinen Tisch zu machen, hat
Guttenberg immer nur scheibchenweise Fehler zugegeben. Erst wies er
Kritik als abstrus zurück, dann ließ er den Doktortitel vorläufig und
schließlich endgültig ruhen. Und das soll ein glaubhafter Beweis für
Einsicht sein?
Hinzu kommen die Widersprüchlichkeiten in seiner Amtsführung.
Anfangs bezeichnete er den todbringenden Bombenangriff auf einen
entführten Lkw in Afghanistan als angemessen, dann widerrief er.
Zunächst warnte er vor einer Vorverurteilung des in die Schlagzeilen
geratenen "Gorch Fock"-Kommandaten, dann suspendierte er ihn ohne
vorherige Anhörung. All das lässt nur einen Schluss zu: Guttenberg
mangelt es an Ehrlichkeit, Ernsthaftigkeit und Demut. Zumindest eine
politische Auszeit wäre angebracht, damit er von seinem hohen Ross
herunterkommt und Bodenhaftung erhält.
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