(ots) - Die IG Metall fordert Verbesserungen für die
bundesweit rund 800.000 Leiharbeiter. Zugleich geht die Gewerkschaft
scharf mit der SPD ins Gericht. "Die SPD muss sich entscheiden, für
wen sie sich einsetzen will. Diesmal hat sie Politik gegen die
Beschäftigten in der Leiharbeit gemacht", sagte Detlef Wetzel, der
Zweite Vorsitzende der IG Metall, im Gespräch mit den Zeitungen der
Essener WAZ-Mediengruppe (Donnerstagausgabe).
Hintergrund ist eine Einigung der SPD mit Union und FDP. Der
Kompromiss sieht vor, dass die Beschäftigten der Leiharbeitsbranche
ab Mai 2011 als Stundenlohn mindestens 7,60 Euro (West) oder 6,65
Euro (Ost) erhalten sollen. "Das Ergebnis ist beschämend für die
beteiligten Parteien und schlimm für die Beschäftigten", sagte Wetzel
und fügte hinzu: "Die Beschäftigten sollen offenbar für dumm verkauft
werden. Mit den beschlossenen Lohnuntergrenzen wird lediglich
abgebildet, was in den meisten Betrieben längst Realität ist. Zur
wichtigsten Verbesserung konnten sich Union, FDP und SPD aber nicht
durchringen: der Einführung von gleichen Löhnen für gleiche Arbeit."
Scharf kritisierte der IG Metall-Vizechef auch die schwarz-gelbe
Regierung. "Kanzlerin Merkel und Arbeitsministerin von der Leyen
sowie die FDP sind offensichtlich Befehlsempfänger der
Leiharbeitslobby", sagte Wetzel. Für den heutigen Donnerstag plant
die Gewerkschaft einen bundesweiten Aktionstag für die
Gleichbehandlung von Leiharbeitern. Wetzel rechnet mit der
Beteiligung von mehr als 100.000 Beschäftigten aus über 1000
Betrieben.
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