(ots) - Sack zugemacht
Wer darauf wetten will, dass es in absehbarer Zeit zu einem
Schulkonsens in Niedersachsen kommt, der sollte lieber Lotto spielen.
Da gibt es wenigstens noch den Hauch einer Chance auf einen
Volltreffer. Die Fronten zwischen den unterschiedlichen Lagern haben
sich als zu starr erwiesen, um in der leidigen Frage der
Schulstruktur ernsthaft eine Verständigung herbeizuführen.
So gab es in der Opposition nie die wirkliche Bereitschaft, vom
Ziel der möglichst flächendeckenden Einführung von Gesamtschulen
abzurücken. Bezeichnend dafür war auch der letzte Landesparteitag der
Grünen, wo nur mit knapper Mehrheit ein Beschluss zur zwangsweisen
Eingliederung von Gymnasien in Gemeinschaftsschulen vereitelt wurde.
Dagegen unternahmen CDU und FDP anfangs einen großen Schritt, als
sie vom dreigliedrigen System abrückten und den Weg für die Fusion
von Hauptschulen und Realschulen zu attraktiv ausgestatteten
Oberschulen frei machten. Organisatorisch kann dies auch in der Tat
die Nöte der von drastischem Schülerrückgang gebeutelten Kommunen
mildern.
Aber mit den jüngsten Änderungen hat nun auch die Koalition "den
Sack zugemacht". In ihren Reihen gab es Kritiker genug, die vor
weitergehenden Kompromissen warnten, auch unter Hinweis auf Hamburg,
wo die CDU den Grünen zuliebe Gymnasien anknabbern wollte und eine
fürchterliche Schlappe erlitt.
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