(ots) - Aus allen Wolken gefallen
Wenn Unternehmen sich für eine neue Technik interessieren,
versprechen sie sich davon meistens kostengünstigere Lösungen. Das
gilt auch für das Cloud Computing: Teure Server, die auch noch
gewartet und regelmäßig erneuert werden müssen, könnten so eingespart
werden. Mit der Rechenwolke müssten Nutzer sich auch nicht mehr
selbst um die regelmäßig notwendigen Programm-Updates kümmern.
Cloud-Dienstleister übernehmen stattdessen die Aufgaben der in den
Betrieben beschäftigten Systemadministratoren. Experten schätzen,
dass auf lange Sicht bis zu drei Viertel dieser Jobs in Deutschland
verloren gehen könnten, wenn sich das Verfahren durchsetzt. Noch aber
zögern deutsche Unternehmen, sich in die Obhut der Außer-Haus-Rechner
zu begeben. Dafür gibt es auch gute Gründe: Sie riskieren, dass
vertrauliche Informationen verloren gehen oder in fremde Hände
geraten. Außerdem begeben sie sich möglicherweise in Abhängigkeiten,
deren Ausmaß sie jetzt noch gar nicht absehen können. So hat es bei
Cloud-Anbietern in der Vergangenheit schon kurzfristige
Systemausfälle gegeben, die ihre Kunden in große Schwierigkeiten
stürzten.
Andere fielen buchstäblich aus allen Wolken: so der Gründer des
Enthüllungsportals Wikileaks, Julian Assange. Er hatte seine
brisanten Daten unter anderem dem Cloud-Computing-Service des
Internetbuchhändlers Amazon anvertraut. Nur wenige Stunden nach der
Veröffentlichung der skandalösen US-Botschaftsdepeschen warf ihn
Amazon auf Drängen der US-Regierung vom Server.
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: 0541/310 207