(ots) -
Knapp zwei Monate nach Bekanntwerden des Dioxin-Skandals liegt das
Verbrauchervertrauen der Deutschen in die Lebensmittelindustrie am
Boden. Das zeigen die Ergebnisse des GPRA-Vertrauensindex für das 1.
Quartal 2011, der in Kooperation mit TNS-Emnid quartalsweise erhoben
wird.
Danach misstrauen 65% der deutschen Verbraucher den Aussagen der
hiesigen Lebensmittelindustrie. Waren bei der letzten Erhebung im 4.
Quartal 2010 noch 59% der Deutschen der Ansicht, die
Lebensmittelbranche gehe vertrauensvoll mit ihnen um, so sind es
Anfang 2011 nur noch 39%. Damit ist der einstige Spitzenreiter der
ersten Erhebung im Jahr 2009 auf den 6. Rang von acht abgefragten
Branchen zurückgefallen.
"Immer neue Lebensmittelskandale und das Dioxin-Desaster Anfang
2011 haben dafür gesorgt, dass die Verbraucher jetzt ihr vorher
stabiles Grundvertrauen in die Lebensmittelindustrie verloren haben",
ordnet GPRA-Präsidiumsmitglied Uwe A. Kohrs die Ergebnisse ein und
ergänzt: "Seit Beginn der Indexerhebung im Jahr 2009 hatte keine
Branche einen derartig gravierenden Vertrauensverlust zu
verzeichnen." Spitzenreiter im GPRA-Vertrauensindex Q1/2011 sind
weiterhin die Automobil- und IT-Branche, beide konnten ihre
Top-Positionen im Ranking halten. Die Automobilbauer konnten dabei
ihren Vorsprung weiter ausbauen.
Deutliche Verluste verzeichnen die Verkehrs- und
Transportunternehmen. "Auf Verschleiß zu fahren", wie Bahnchef Grube
anlässlich der anhaltenden Probleme der Deutschen Bahn im Winter
erklärte, mag sich finanziell auszahlen - das Verbrauchervertrauen in
Kompetenz und Qualität der Verkehrs- und Transportunternehmen jedoch
sinkt um rund 10%.
Die Finanzbranche konnte zum ersten Mal seit 2009 die "Rote
Laterne" im Ranking abgeben. Neues Schlusslicht sind die Strom-, Gas-
und Wasserversorger. Im Kontext der anhaltenden Diskussion um
verbraucherunfreundliche und verwirrende Energiepreise misstrauen
rund 80% der Deutschen den Aussagen von e.on, RWE, Vattenfall und Co.
- besonders deutlich wird das niedrige Vertrauensniveau bei
Verbrauchern mit höherem Schul- und Hochschulabschluss: Nur 2%
vertrauen sehr stark den Aussagen von Energieunternehmen.
Der von der GPRA (Gesellschaft Public Relations Agenturen e.V.)
erhobene GPRA-Vertrauensindex ermöglicht quartalsweise einen
differenzierten Nachweis der Vertrauensentwicklung in der deutschen
Bevölkerung. Auf Basis der Differenzierung nach Branchen spiegelt er
ein Bild des Vertrauens der Deutschen in Unternehmen und
Institutionen wider.
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