(ots) - Ein Kommentar von Matthias Beermann:
Libyens Diktator Gaddafi ist bereit, bis zum Äußersten zu gehen.
Mit einer Rhetorik wie einst ein anderer Führer aus seinem Berliner
Bunker ruft er zum Endkampf auf. Die ihm noch treuen Truppen setzen
erbarmungslos schwere Waffen ein, auch gegen unbewaffnete Zivilisten.
Amerikaner, Europäer und sogar die sonst so träge Uno haben
inzwischen Sanktionen verhängt. Das ist ein wichtiges Signal an den
Irren von Tripolis, dass die Weltgemeinschaft sein Wüten gegen das
eigene Volk nicht einfach tolerieren will. Aber es ist mehr als
zweifelhaft, ob Einreiseverbote, gesperrte Konten oder ein
Waffenembargo den Diktator stoppen können. Deswegen muss über den
nächsten Schritt nachgedacht werden: Gewalt gegen Gaddafi. Natürlich
ist nach den Erfahrungen des Irak-Kriegs niemand erpicht auf eine
militärische Intervention in Libyen. Und es kann auch gar nicht um
eine Besetzung des Landes gehen. Aber eine Flugverbotszone könnte
wenigstens die mörderischen Luftangriffe von Gaddafis Piloten
verhindern. Auch humanitäre Hilfsaktionen unter militärischem Schutz
kämen in Frage. Das alles bedeutet Risiken, vielleicht sogar Opfer.
Aber die Hoffnung, die Libyer könnten das Gaddafi-Problem alleine
lösen, schwindet von Tag zu Tag.
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