Elektrisches Fliegen ist langfristig realisierbar. Das ist die Schlussfolgerung von Dr. Andreas Kuhlmann, Leiter Ökonomie und Verkehr des gemeinnützigen Vereins Bauhaus Luftfahrt, die er im Rahmen der von der FutureManagementGroup AG veranstalteten "Eltviller Zukunftstage" vom 28. bis 29. Januar 2011 vorstellte.
(firmenpresse) - Angesichts der globalen Herausforderungen des Klimawandels und der absehbaren Knappheit traditioneller Ressourcen muss die technische Machbarkeit von Mobilität neu gedacht werden. Diesen Problemen mit der Forderung nach einer Reduktion des Flugverkehrs zu begegnen, ist aufgrund des weltweit wachsenden Mobilitätsbedürfnisses der Menschen sowie der rasanten wirtschaftlichen Entwicklung in zahlreichen Schwellen- und Entwicklungsländern nicht nur unrealistisch, sondern auch nicht wünschenswert. Stattdessen gehen Experten von einer Verdopplung des Luftverkehrs in den nächsten 20 Jahren aus – ein Szenario, das Chancen und Notwendigkeiten für die Entwicklung neuer innovativer Technologien bietet. Ziel des Münchener Think Tanks "Bauhaus Luftfahrt", der 2005 von den drei Luft- und Raumfahrtunternehmen EADS, Liebherr-Aerospace und MTU Aero Engines sowie dem Bayerischen Wirtschaftsministerium ins Leben gerufen wurde, ist unter anderem die Bewertung des Innovationspotenzials von radikal neuen Lösungsansätzen, die die wesentlichen Herausforderungen für den Luftverkehr der Zukunft berücksichtigen.
Biokraftstoffe: gut, aber nicht gut genug
Innerhalb des Zeithorizontes bis zum Jahr 2030 sieht Kuhlmann die Entwicklung kraftstoffsparender Flugzeugkonfigurationen sowie alternativer Kraftstoffe, insbesondere von Biokraftstoffen der nächsten Generation, als unabdingbar an, um den Anstieg der Treibhausgasemissionen zumindest zu drosseln. Die heute verfügbaren alternativen Kraftstoffe stellen seiner Meinung nach hinsichtlich Verfügbarkeit und Nachhaltigkeit jedoch nur eine Übergangslösung dar, um den Emissionsanstieg umzukehren. Zwar könnten visionäre Flugzeugkonzepte wie der "Claire Liner" aufgrund der aerodynamischen Optimierung des Flügel- und Rumpfkonzeptes sowie ihres verbesserten Antriebskonzeptes den Kraftstoffverbrauch deutlich senken; Effizienzverbesserungen werden das Energie- und Klimaproblem jedoch nur hinauszögern – nicht nachhaltig lösen.
Langfristige Lösung: Batteriebetriebene Flugzeugmotoren
Um einen nachhaltigen Luftverkehr zu realisieren und die entstehenden Emissionen tatsächlich zu senken, müssen nach Ansicht von Kuhlmann völlig neue Zukunftskonzepte entwickelt werden. Ein hohes Entwicklungs- und Innovationspotenzial sieht er in elektrischen Systemen, da diese mit geringer Flächennutzungskonkurrenz auf vielfältige regenerative Energieträger zurückgreifen können und letztendlich einen emissionsfreien Flug ermöglichen. Der Schlüssel zum elektrischen Fliegen liegt in dem sprunghaften Fortschritt der Batterietechnologie, z.B. auf Basis der Nanotechnologie zur Ladungsspeicherung. So könne langfristig die notwendige Steigerung der Energie- und Leistungsdichten von Speichertechnologien für Kurz- und Mittelstreckenflüge erreicht werden.
Die Notwendigkeit eines bewussten und mutigen Zukunftsmanagements in Wissenschaft und Wirtschaft unterstrich auch Dr. Pero Mićić, Vorstand der FutureManagementGroup AG und Gastgeber der Veranstaltung, in seinem Vortrag auf den Eltviller Zukunftstagen: "Um das technische wie auch ökonomische Potenzial des elektrischen Fliegens wie auch anderer innovativer Technologien auszuschöpfen, sind auf die Zukunft orientierte interdisziplinäre Forschungsanstrengungen und Unternehmensstrategien nötig, auch dann, wenn sie gelegentlich auf Basis heutiger Annahmen als nicht naheliegend erachtet werden." Denn wie sagte schon Albert Einstein: "Eine wirklich gute Idee erkennt man daran, dass ihre Verwirklichung von vornherein ausgeschlossen scheint."
Die FutureManagementGroup AG ist eine international tätige Expertengruppe, die seit 1991 auf Zukunftsmanagement und die Früherkennung von Zukunftsmärkten spezialisiert ist. Die FMG unterstützt Führungsteams, mehr von den Zukunftsmärkten zu sehen, zu verstehen und zu haben als die Konkurrenz und somit zukünftige Bedrohungen, Chancen und Strategien frühzeitig zu erkennen und zu nutzen. Die FMG baut mit ihrem "Eltviller Modell" und vielfältigen Methoden und Werkzeugen des Zukunftsmanagements eine methodische Brücke von der Führungspraxis in die Zukunftsforschung und wieder zurück in die Praxis. So wird die seriöse Zukunftsforschung zur Quelle der Inspiration und Orientierung.
Tanja Bernsau
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