(ots) - "Im Rahmen des anstehenden Planspiels zur
Verpackungsverordnung ist es dringend erforderlich, über einen
grundlegenden Neuanfang nachzudenken", kommentiert der
Hauptgeschäftsführer des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU)
Hans-Joachim Reck das Ergebnis des Gutachtens auf der Veranstaltung
des Bundesumweltamtes und des Bundesumweltministeriums gestern in
Dessau. Diese stand unter dem Motto "Ergebnisse aus der Forschung zur
Verpackungsverordnung und Wertstofftonne".
Die Experten betonen zwar die positive Wirkung der
Verpackungsverordnung auf das Recycling, machten aber gleichzeitig
Mängel bei der Zusammenarbeit der Akteure sowie bei der Frage der
Transaktionskosten deutlich.
"Eine Reihe der inzwischen allgemein anerkannten Probleme bei der
Verpackungsentsorgung lassen sich durch eine Stärkung der kommunalen
Verantwortlichkeiten lösen. Darüber waren sich sogar die Experten auf
dem Podium einig", so Reck weiter. Auf deutliche Skepsis bei den
anwesenden Vertretern der betroffenen Wirtschaftszweige stieß jedoch
die Ausweitung der Produktverantwortung auf so genannte stoffgleiche
Nichtverpackungen.
"In Zeiten, in denen dem Recycling eine immer größere Bedeutung
zukommt, ist eine zuverlässige, effiziente und flächendeckende
Sammlung Voraussetzung, um ein Maximum an Wertstoffen dem Recycling
zuzuführen. Dafür stehen die Kommunen", so Reck. Die kommunale
Abfallwirtschaft plädiert daher für eine Neuordnung der
Verpackungsentsorgung unter kommunaler Steuerungsverantwortung. Dazu
hatte der VKU bereits im Januar 2010 gemeinsam mit den kommunalen
Spitzenverbänden, einigen Dualen Systemen und einem Verband der
privaten Entsorgungswirtschaft ein eigenes Modell zur Neuordnung der
Verpackungsentsorgung vorgestellt. Dieses hat zum Ziel, die
Verpackungsentsorgung transparenter, verbraucher- und
umweltfreundlicher zu gestalten. "Für das anstehende Planspiel
fordern wir, dass dieses von vielen Beteiligten getragene Konzept
eingehend geprüft wird", sagte der VKU-Hauptgeschäftsführer.
Der VKU wünscht sich in Anbetracht der Ergebnisse Mut dazu, auch
eine Variante ohne beziehungsweise mit veränderten Rollen der dualen
Systeme und neuen Formen der Organisation und Finanzierung im Rahmen
des Planspiels zu prüfen.
Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) vertritt rund 1.400
kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie,
Wasser/Abwasser und Abfallwirtschaft. Mit über 240.000 Beschäftigten
wurden 2008 Umsatzerlöse von rund 92 Milliarden Euro erwirtschaftet
und etwa 8,8 Milliarden Euro investiert. Die VKU-Mitgliedsunternehmen
haben im Endkundensegment einen Marktanteil von 54,2 Prozent in der
Strom-, 51,4 Prozent in der Erdgas-, 77,5 Prozent in der
Trinkwasser-, 53,6 Prozent in der Wärmeversorgung und 11,8 Prozent in
der Abwasserentsorgung.
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