(ots) - Das strategisch wichtigste Thema für die
Personalbereiche von Großunternehmen ist derzeit die
Führungskräfteentwicklung. Laut der fünften Ausgabe des HR-Barometers
von Capgemini Consulting genießen zudem die IT-Unterstützung für
HR-Prozesse, Kostensenkungen bei den HR-Aktivitäten, Change
Management sowie die Gewinnung und Rekrutierung von Talenten hohe
Aufmerksamkeit. Employer Branding dagegen ist hinsichtlich seiner
Wichtigkeit deutlich abgerutscht - und das, obwohl die Personaler vor
zwei Jahren eine weiterhin hohe Bedeutung für dieses Thema
prognostizierten. Der Blick in die Zukunft offenbart Verschiebungen:
Für 2012 erwarten die Befragten, dass die Themen rund um die
Talentgewinnung, -bindung und -entwicklung noch wichtiger werden und
neben dem Demografie-Management und dem Klassiker
Führungskräfteentwicklung ganz oben auf der Agenda stehen werden. Für
das HR-Barometer 2011 hat Capgemini Consulting 98 Personalentscheider
von Großunternehmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz
befragt. Damit bildet die Untersuchung alle Branchen mit Ausnahme des
öffentlichen Bereiches repräsentativ ab.
Schwerpunkt der Studie: Organisationsdesign und -entwicklung
Das HR-Barometer 2011 belegt eine hohe
Veränderungsgeschwindigkeit. Die befragten Unternehmen haben
durchschnittlich dreieinhalb Reorganisationen innerhalb der letzten
zwei Jahre erlebt. Dabei ist eine Reorganisation als signifikant zu
werten, wenn mehr als zehn Prozent der Mitarbeiter von den
Veränderungen betroffen sind. Hauptauslöser für die Reorganisation
sind Veränderungen im Geschäftsmodell, Strategiewechsel und Wachstum.
"Ãœberraschend dabei ist, dass fast 80 Prozent der Unternehmen eine
Reorganisation mit unternehmensweiten Auswirkungen hinter sich haben.
Dies lässt vermuten, dass viele Unternehmen Reorganisationen zu
häufig als vermeintliches Allheilmittel einsetzen. Es besteht die
Gefahr einer gleichsam gegen Reorganisationen immunisierten
Organisation", kommentiert Stephan Wieneke, Leiter People Practice
Central Europe bei Capgemini Consulting. "Es ist eine wichtige
Aufgabe für die Personalabteilungen im Jahr 2011, künftige
Reorganisationen ordnend mitzugestalten."
Luft nach oben: Einfluss auf strategisch wichtige Entscheidungen
sinkt
Auch strategisch wichtige Themen gestalten die Personalabteilungen
etwas weniger mit als bisher. Nur noch 32 Prozent (2009: 41 Prozent)
der Befragten verfügen hier über Mitentscheidungsrechte. Im Gegenzug
finden sich die Personaler häufiger (42 Prozent) in einer beratenden
Rolle wieder. Dieses Ergebnis geht mit einer Stagnation beim
HR-Business-Partner-Konzept einher. Deutlich mehr als die Hälfte der
Studienteilnehmer sagt, dass sie dem Business-Partner-Anspruch noch
nicht ausreichend (55 Prozent) oder noch gar nicht (2 Prozent)
gerecht werden. Stephan Wieneke: "Dieser Befund ernüchtert. Der
Business-Partner-Ansatz hat seit 2002 eine durchgehend hohe
Wichtigkeit, allerdings scheinen die Verantwortlichen ebenfalls Jahr
für Jahr ihr Ziel noch nicht ganz erreicht zu haben." Woran hapert
es? Laut HR-Barometer 2011 sind die HR-Business-Partner noch nicht
ausreichend in Entscheidungsprozesse eingebunden und erhalten auch
nicht genügend Anerkennung seitens der Geschäftskollegen. Zudem raubt
das operative Tagesgeschäft die notwendige Zeit für strategische
Aufgaben.
Handlungsbedarf bei Shared Service Centern und IT-Systemen
Im Vergleich zu den Vorjahren hat sich die HR-Organisation kaum
verändert: Nach wie vor bilden zumeist HR-Business-Partner, Center of
Expertise und Shared Service Center (SSC) eine Trias, die zusätzlich
IT-Systeme nutzt. Fast die Hälfte (43 Prozent) der befragten
Unternehmen strukturiert ihre HR-Organisation in Form einer Matrix.
Während die Shared Service Center administrative Aufgaben in mehr als
der Hälfte der Fälle ausreichend erfüllen, mangelt es noch bei der
Standardisierung und Verbesserung der HR-Prozesse. Ebenfalls
Nachholbedarf haben die SSC bei der Entlastung der
HR-Business-Partner-Kollegen. Hohes Optimierungspotenzial verbirgt
sich laut HR-Barometer 2011 auch bei den IT-Systemen: 43 Prozent der
Befragten sagen, dass die vorhandene Software effektives Arbeiten
nicht ausreichend ermöglicht und sogar 60 Prozent sind der
Überzeugung, dass die Systeme die HR-Business-Partner nicht adäquat
entlasten. Outsourcing praktizieren die Personalabteilungen nur
selektiv, knapp die Hälfte hat einzelne HR-Services an externe
Dienstleister vergeben. Komplettes HR-Outsourcing spielt dagegen
keine Rolle. Dennoch gehen 28 Prozent der Befragten davon aus, dass
sich ihre HR-Bereiche in den nächsten zwei Jahren verkleinern werden.
Web 2.0: Trotz hoher Bedeutung erwarten Personaler wenig
Für fast 90 Prozent der Befragten haben Web 2.0-Tools wie Soziale
Netze, Instant Messaging oder Twitter im Hinblick auf bessere
Kommunikation eine hohe Bedeutung - ein weiterer Beleg für die
digitale Transformation. Dennoch zeigt das HR-Barometer deutlich,
dass Wunsch und Wirklichkeit noch auseinanderklaffen, denn: Nur 17
Prozent der Studienteilnehmer glauben tatsächlich, dass die bessere
Vernetzung durch das Web 2.0 auch die Produktivität in den
Unternehmen deutlich erhöhen wird. Die Mehrheit geht in dieser
Hinsicht nur von einem wenig positiven Einfluss der
Web-2.0-Applikationen aus.
Das HR-Barometer 2011 steht zum Download zur Verfügung unter:
http://www.de.capgemini.com/insights/publikationen/hr-barometer-2011/
Bild von Stephan Wieneke unter:
http://www.de.capgemini.com/presse/fotos/
Ãœber Capgemini
Capgemini ist einer der weltweit führenden Dienstleister für
Management- und IT-Beratung, Technologie-Services sowie Outsourcing
und erzielte 2010 in 40 Ländern mit rund 110.000 Mitarbeitern einen
Umsatz von 8,7 Milliarden Euro. Mehr unter:
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Capgemini Consulting ist die globale Strategie- und
Transformationsberatung der Capgemini Gruppe mit über 4.000
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