Erst vor wenigen Tagen hat sich Bundesbank-Präsident Axel Weber zum 30. April aus der Chefetage verabschiedet und schon jetzt ist mit Jens Weidmann nicht nur ein Nachfolger gefunden, sondern es kursieren auch Gerüchte um die künftigen Entwicklungen an der Europäischen Zentralbank (EZB).
(firmenpresse) - Axel Weber, der immer als Verfechter einer ausgewogenen Zinsmarktpolitik galt und sich auch bei der Europäischen Zentralbank als oberster Währungshüter präsentierte, stand immer für eine Stabilität der Währung und warnte stets vor den Auswirkungen der steigenden Inflationsrate. Die europaweite Schuldenkrise und die fehlende Marktdisziplin waren für Axel Weber Beweis dafür, dass sich die Eurozone zur Transferunion entwickeln könnte. Mit seinem Rücktritt ist Weber nun auch aus dem Rennen um den Posten als EZB-Chef. Bislang verlegte sich die Europäische Zentralbank auf einen Leitzinssatz von nur einem Prozent, um die angeschlagene Wirtschaft im Euroraum zu stützen. Der konjunkturelle Aufschwung und auch höhere Beschäftigungsraten in einigen Ländern lassen die Inflationsrate ansteigen. Die Zinsmarktpolitik der EZB beeinflusste in der Vergangenheit nachhaltig die Zinsmarktpolitik, die sich seit Jahren auf einem Niedrigzinsniveau bewegt und sich als ideale Basis für Häuslebauer erweist. Selbst lange Zinsbindungen von 15, 20 oder mehr Jahren werden aufgrund der Bauzinsen aktuell günstig vergeben.Â
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Die Themen, die als marktbeeinflussend gewertet werden, wie konjunkturelle Einflüsse durch eine steigende Beschäftigungsrate wie auch eine steigende Inflationsrate, könnten sich recht bald auf den Leitzinssatz, der gegenwärtig bei einem Prozent liegt, auswirken. Experten rechnen damit, dass der Zinsmarkt noch in diesem Jahr ins Schwanken gerät und sich somit auf die künftige Zinsentwicklung auswirken könnte. Sollte die Inflationsrate weiterhin ansteigen, wird es unerlässlich, das die Europäische Zentralbank die Notbremse zieht und den Leitzinssatz anhebt. Damit rechnen Finanzexperten jedoch erst zum Beginn des Jahres 2012. Die Zinskurve könnte somit bereits in der zweiten Jahreshälfte des laufenden Jahres nach oben deuten und zu einer Verteuerung eines Immobiliendarlehens führen. Einsparungen lassen sich jetzt mit langen Zinsbindungen sichern, selbst wenn rund ein halber Prozentpunkt mehr für eine 15-jährige Zinsbindung im Vergleich zu einer zehnjährigen Laufzeit als noch vor wenigen Monaten gezahlt werden muss. Darlehensnehmer, die das noch geltende Zinsumfeld für ein Immobiliendarlehen nutzen wollen, schützen sich während der Zinsbindung vor einem weiteren Anstieg und können dennoch das gesetzlich festgelegte Sonderkündigungsrecht nach einer zehnjährigen Laufzeit nutzen, falls der Bauzins fallen sollte.