(ots) - Haseloff: Industrielle Algenproduktion könnte zu
Exportschlager made in Sachsen-Anhalt werden
In Köthen soll bis 2016 ein Biosolarzentrum zur industriellen
Produktion von Mikroalgen entstehen. Eine entsprechende Vereinbarung
haben die Hochschule Anhalt und die Großmann Ingenieur Consult GmbH
(GICON) heute im Beisein von Sachsen-Anhalts Kultusministerin Prof.
Birgitta Wolff und Wirtschaftsminister Dr. Reiner Haseloff
unterzeichnet. Zudem wurde die mit 430.000 Euro vom
Wirtschaftsministerium geförderte Versuchsanlage für einen neuartigen
Algenreaktor zur Biomasseerzeugung in Betrieb genommen.
"Als nachwachsender und zugleich grundlastfähiger Energieträger
ist die Biomasse von großer Bedeutung. Durch den Aufbau des
Biosolarzentrums wird die Entwicklung neuer Technologien forciert, um
die Herstellung schnell wachsender Mikroalgen in Photobioreaktoren in
industrielle Maßstäbe zu überführen. So könnte die
Biosolartechnologie die Zukunft der Biomassenutzung bestimmen und zum
Exportschlager - made in Sachsen-Anhalt werden", betonte
Wirtschaftsminister Haseloff.
Kultusministerin Wolff unterstrich: "Mit ihren Wissenschaftlern
und dem Innovationslabor Algenbiotechnologie ist die Hochschule
Anhalt auf dem Sektor der Algenforschung bestens aufgestellt. Die
Entwicklung von Produktionsverfahren im industriellen Maßstab ist
eine großartige Herausforderung für Wissenschaft und Wirtschaft in
unserem Land."
"Algen sind die am schnellsten wachsenden Pflanzen auf unserem
Planeten. Sie bauen ihre Biomasse auf, indem sie mit Hilfe des
Sonnenlichts CO2 aus der Luft entnehmen und Sauerstoff abgeben. Dabei
ist die Alge um ein Vielfa-ches effektiver als zum Beispiel
Energiepflanzen", erläuterten Prof. Jochen Großmann,
geschäftsführender Gesellschafter der GICON, sowie Prof. Ca-rola
Griehl, Leiterin des Innovationslabors Algenbiotechnologie der
Hoch-schule Anhalt. "Wir sind sicher, mit dem neuartigen
Photobioreaktor den Durchbruch für die großflächige klimaneutrale
industrielle Nutzung erreichen zu können."
Bislang konnte sich eine industrielle Nutzung der Alge aufgrund
mangelnder Produktivität und Effektivität der vorhandenen
Photobioreaktorsysteme noch nicht im großen Stil durchsetzen.
Zielstellung der Kooperation ist die Bündelung der Aktivitäten der
Hochschule Anhalt und der GICON sowie weiterer Partner zur
Entwicklung und Vermarktung international wettbewerbsfähiger Lösungen
im der Biosolartechnologie. Gleichzeitig soll für wissenschaftlichen
Nachwuchs mit Spezialwissen im Biosolarbereich gesorgt werden.
Hintergrund:
Biosolartechnologie beschäftigt sich mit der Erzeugung von
Biomasse auf Basis von Photobioreaktoren. Besonders gut eignen sich
dafür Mikroalgen, die mithilfe des Sonnenlichts direkt vor Ort (etwa
an Kraftwerken) CO2 aus der Luft aufnehmen und sehr schnell Biomasse
aufbauen. Die Biomassepro-duktion erfolgt dabei unter optimaler
Nutzung von Nährstoffen und Wasser und steht nicht in Konkurrenz zur
Nahrungsmittelherstellung. Die Mikroalgen dienen als Rohstoff für die
Pharma- und Lebensmittelindustrie bzw. können zur Öl- oder
Biogasherstellung genutzt werden.
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Frauke Flenker-Manthey
Pressesprecherin
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