(ots) - Hat das Schweinegrippevirus letztes Jahr noch eine
regelrechte Impfhysterie ausgelöst, so scheint das Thema in deutschen
Praxen nicht mehr im Vordergrund. Fast Dreiviertel der Mediziner (72
Prozent) verzeichnen nahezu gleich viele Schweinegrippeerkrankungen
als in der letzten Grippesaison, und beinahe die Hälfte der Befragten
(43,2 Prozent) haben das H1N1-Virus nie für eine ernsthafte Bedrohung
gehalten. Dennoch bleiben die meisten Ärzte vorsichtig: Weit mehr als
jeder zweite (63,9 Prozent) schützt sich selbst vor der
Virusinfektion mittels Impfung. So das Ergebnis des monatlich
erhobenen CGM-GesundheitsMONITORs.
Keine Schweinegrippe-Epidemie in Sicht
In der vergangenen Grippesaison geisterte noch das Schreckgespenst
einer drohenden Schweinegrippe-Epidemie, die sich wie ein Lauffeuer
verbreitet und unzählige Opfer fordert, durch Medien und deutsche
Wartezimmer. Diese Furcht scheint derzeit unbegründet. Sieben von
zehn der befragten Ärzte (72 Prozent) betonen, dass es in ihrer
Praxis nicht mehr aktuelle Schweinegrippefälle gibt als im letzten
Jahr. Ein Fünftel der Mediziner (20 Prozent) hat bisher noch keine
Schweinegrippepatienten zu Gesicht bekommen.
Gefährlich, aber nicht lebensbedrohlich
Schon letztes Jahr wurde die Impfhysterie in Fachkreisen durchaus
kontrovers diskutiert. Während manche Mediziner Zustände früherer
Grippe-Epidemien befürchteten - zum Beispiel der Spanischen Grippe -
und zu besonderer Vorsicht mahnten, hielten andere Ärzte die durch
spektakuläre Schlagzeilen geschürten Ängste für übertrieben. Die
aktuelle Umfrage zeigt, dass es hier nach wie vor unterschiedliche
Standpunkte gibt: Fast die Hälfte der befragten Mediziner (43,2
Prozent) hat die Schweinegrippe nie für eine lebensbedrohliche Gefahr
gehalten. Beinahe ein Viertel der Ärzte (23,2 Prozent) glaubt sogar,
dass die Ausbreitung der Erkrankung inzwischen weitestgehend
eingedämmt ist. Diese Ansicht teilen jedoch nicht alle Kollegen:
Knapp jeder dritte Arzt (30 Prozent) rät, das H1N1-Virus weiterhin
sehr ernst zu nehmen.
Diskussion um Impfstoffqualität dauert an
Sicher ist den meisten Menschen auch die Diskussion um den
geeigneten Impfstoff noch lebhaft im Gedächtnis. Offenbar herrscht
auch im Hinblick auf den neuen Impfstoff keine eindeutige Meinung:
Etwa ein Drittel der Ärzte (33,9 Prozent) bewertet ihn als sicherer
und wirksamer im Vergleich zum letzten Jahr, fast ebenso viele
Mediziner (33,2 Prozent) sind sich in diesem Punkt unsicher, und 30,9
Prozent halten ihn für gleich gut.
Kein Anstieg der Impfrate
Auch bei den Patienten scheint das Thema Schweinegrippe nicht mehr
an Nummer eins zu stehen - das lässt zumindest das Impfverhalten
vermuten. So wird derzeit bei jedem zweiten Arzt (52,7 Prozent)
ungefähr dieselbe Anzahl von Patienten gegen Influenza geimpft als
vor der 'Schweinegrippe-Ära'. Fast ein Drittel (30,9 Prozent) der
Mediziner verzeichnet keinen Anstieg der Impfquote.
Vorsorge - auch bei der Grippe besser
Zwar sind die meisten Ärzte in Sachen Schweinegrippe relativ
beruhigt - gehen aber dennoch besonnen und professionell mit dem
Thema um: Mehr als sechs von zehn Ärzten (63,9 Prozent) möchten im
Zweifelsfall gesund und arbeitsfähig bleiben. Sie haben sich diese
Saison gegen Influenza und somit auch gegen die Schweinegrippe
vorsorglich geimpft. Vergleichsweise weniger Ärzte, nämlich knapp ein
Drittel der Befragten (32,3 Prozent) vertraut darauf, sich nicht
anzustecken und hat auf die Impfung verzichtet.
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aktuellen Fragestellungen im Gesundheitssystem durchgeführt. Grafiken
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