(ots) - Richtiges Signal
Die arabische Welt ist in Aufruhr. Dabei steht sie erst am Anfang
tief greifender Umwälzungen. Zwei Faktoren sind dafür maßgeblich: Das
Bevölkerungswachstum der jungen muslimischen Gesellschaften und
soziale Verwerfungen bilden ein enormes Konfliktpotenzial.
Ob mit dem revolutionären Aufstand von Bahrain bis Tunesien das
Ende der Despoten und Diktatoren gekommen ist, lässt sich kaum
vorhersagen. Fest steht aber: Der Wunsch nach Demokratie,
Menschrechten und sozialer Gerechtigkeit ist unübersehbar. Vor allem
die gebildeten Schichten der jungen Generation begehren gegen die
Missstände in ihren Ländern auf. Statt Anti-Amerika-Parolen oder
Hasspredigten von radikalen Islamisten ist nun aus der Krisenregion
der Ruf nach Freiheit zu hören. Das ist ermutigend, und der beste
Schutz vor Extremismus und Terrorismus.
Europa sollte deshalb konsequent mit seiner Politik der
Vergangenheit brechen, die Diktatoren tolerierte, solange diese
Stabilität garantierten. Nun müssen stärker Demokratie und
Rechtsstaatlichkeit gefördert werden. Die USA haben dafür nach den
Anschlägen vom 11. September 2001 unter dem viel gescholtenen
damaligen US-Präsidenten Bush ein starkes Förderpaket aufgelegt. Dass
Deutschland seine Mittel nun aufstocken will, ist das richtige
Signal.
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