Trotz nach wie vor erheblicher Bedenken in Einzelpunkten hält eine Mehrheit von Geschäftsführern im Mittelstand „Private Equity“ langfristig für eine „sinnvolle und zukunftsorientierte Finanzierungsalternative“ in Deutschland. Das ergibt eine aktuelle Studie von TEC International Germany, dem mit 14.000 Geschäftsführern weltweit größten Netzwerk mittelständischer Top-Manager.
(firmenpresse) - Wie die Untersuchung, die jetzt veröffentlicht wurde, zeigt, sind vor allem die schwierigen und langwierigen Verhandlungen mit Banken über Kredite und Darlehen Grund für diese langfristig positive Sicht auf Private-Equity-Gesellschaften. In der Studie wurden die rund 150 bei TEC organisierten Firmeninhaber in Deutschland quer durch alle Branchen hinweg befragt. 55% der Mittelständler sagten, dass Beteiligungskapital in Zukunft eine “sinnvolle Finanzierungsoption“ sei, 44% glauben, dass diese Finanzierungsform künftig „immer wichtiger wird“. Nur 12% meinten, dass PE schädlich für den Mittelstand sei und „eine Randerscheinung“ bleibe. In der unternehmerischen Praxis zeigt sich diese neue grundsätzliche Offenheit gegenüber Beteiligungskapital jedoch noch nicht, auch wenn sich aufgrund der positiven eigenen Wachstumseinschätzungen in den nächsten fünf Jahren ein erheblicher Kapital- und Finanzierungsbedarf bei den Unternehmen ergibt. Zwar steigt die Zahl derer, die konkret eine Finanzierung über Beteiligungskapital ins Auge fassen, von bisher rund vier Prozent auf 13%, doch haben die befragten Geschäftsführer nach wie vor erhebliche Vorbehalte, dass eine Private-Equity-Beteiligung ihren Einfluss auf das Unternehmen mindert oder völlig aushebelt (38%) oder die finanziellen Belastungen für das Unternehmen zu hoch sind (37%). Auch das schlechte öffentliche Image der Private-Equity-Gesellschaften spielt eine maßgebliche Rolle für die Zurückhaltung in der Praxis.
Als Grund, Beteiligungskapital ins Auge zu fassen, wird im wesentlichen mit rund 64% das „zähe Ringen um Bankkredite“ genannt. Geradezu katastrophal für die Beteiligungsgesellschaften ist die Tatsache, dass im Mittelstand keinerlei Vertrauen in die PE-Firmen herrscht (9%) und diese es offenbar nicht schaffen, dem Mittelstand überzeugende Konzepte zu präsentieren.
„Für die Private-Equity-Gesellschaften bietet sich langfristig eine große Chance, wenn sie es schaffen, sich dem Mittelstand als faire Partner zu öffnen und nicht als Renditejäger oder neue Herren aufzutreten“, erklärte Prof. Dr. Klaus Evard, Chairman von TEC Germany, zum Ergebnis der Befragung. Für die Banken sieht Evard „großen Handlungsbedarf, wenn sie die Mittelständler nicht langfristig als Kunden verlieren wollen. Vor allem müssen sie Kredit- und Darlehensverhandlungen schneller und unbürokratischer führen und selber stärker als Vermittler der Private-Equity-Idee auftreten“. Die befragten Mittelständler geben den Beteiligungsgesellschaften in der Studie auch konkrete Hinweise, unter welchen Rahmenbedingungen es zu einer Kooperation kommen könnte. So erwarten die Geschäftsführer bei einer PE-Beteiligung, dass sie „maßgeblichen Einfluss auf die Entscheidungen behalten“ (68%), dass die Beteiligungsquote begrenzt ist (58%), dass die Zinskonditionen interessant sind (77%) und dass kein Hedge Fonds seine Hand mit im Spiel hat (29%). 58% erwarten sich einen „fairen Dialog und Offenheit“ seitens der Anbieter. In einer stärkeren Regulierung der Private-Equity-Gesellschaften durch die Politik sieht keiner der Befragten eine Verbesserung der Situation.
Die befragten Unternehmen erwarten für die nächsten 5-7 Jahre eine gute bis sehr gute Geschäftsentwicklung (73%). Diese Zahl liegt deutlich über der Erwartung an die gesamtwirtschaftliche Entwicklung, die mehrheitlich nur als gut bis befriedigend eingeschätzt wird. Das für das eigene Unternehmen prognostizierte Wachstum, das mit elf Prozent p.a. zweistellig ausfällt, wird dabei – entgegen manchen öffentlichen Erwartungen – mit rund 48% im Inland stattfinden und ist damit genau so hoch wie das Auslandswachstum.
Wiesbaden, 22. September 2007
Der TEC-Survey ist eine zwei- bis dreimal jährlich erhobene Umfrage unter den rund 150 Mitgliedsunternehmen, die sich bei TEC International Germany engagiert haben, dem mit 14.000 Geschäftsführern weltweit führenden Mittelstands-Netzwerk. Ziel von TEC ist der regelmäßige strategische Austausch zwischen Geschäftsführern in kleinem Kreis, moderiert von erfahrenen TEC Chairmen. Damit wird das Risiko von Managementfehlern gesenkt und der langfristige Erfolg der Firma abgesichert.
Die Befragung wurde durchgeführt und fachlich begleitet von der auf Marktforschung spezialisierten studentischen Unternehmensberatung berater-e.v. der Gutenberg-Universität Mainz.
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Helgard Evard (TEC International Germany)
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Dr. Klaus-Ulrich Moeller (Creative* Executive Beratung PR & Kommunikation)
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