(ots) - In Entwicklungsländern ist jede dritte junge Frau
bereits mit 18 Jahren verheiratet. In einigen Ländern wie Niger, Mali
und Bangladesch sind dies sogar mehr als zwei Drittel. Jedes Jahr
bekommen rund 14 Millionen Mädchen im Alter von 15 bis 19 Jahren ein
Kind, etwa die Hälfte von ihnen ungewollt. Frühe Heirat und
Teenagerschwangerschaften berauben Mädchen und jungen Frauen in
Entwicklungsländern den Zugang zu Bildung, verschärfen die Armut und
bedeuten für viele den Tod. Darauf weist die Stiftung Weltbevölkerung
anlässlich des 100. Internationalen Frauentages am 8. März hin, der
in diesem Jahr dem Schwerpunkt Bildung gewidmet ist.
Lebensgefahr bei Schwangerschaft und Geburt
"Es ist ein Skandal, dass es auch 100 Jahre nach Einführung des
Internationalen Frauentages in vielen Regionen der Welt noch immer
lebensgefährlich ist, ein Kind auszutragen oder zu entbinden - jeden
Tag sterben an den Folgen rund 1.000 Frauen", betont Renate Bähr,
Geschäftsführerin der Stiftung Weltbevölkerung. "Vor allem Mädchen im
Teenageralter sind betroffen. Für sie gehören Schwangerschaft und
Geburt zu den Haupttodesursachen." Da ihr Körper noch nicht reif
genug für eine Schwangerschaft ist, haben Mädchen im Teenageralter
ein doppelt so hohes Risiko, während der Schwangerschaft oder bei der
Geburt zu sterben, wie Frauen über 20 Jahre. Bei Mädchen unter 15
Jahren ist die Wahrscheinlichkeit zu sterben sogar fünfmal so hoch.
Junge Mütter müssen zudem häufig Schule oder Ausbildung abbrechen.
Damit verringert sich ihre Chance, eine eigene Erwerbsquelle zu
erschließen - ein Teufelskreis aus Armut und Not beginnt. "Geber- und
Empfängerländer müssen Mädchen daher verstärkt in
entwicklungspolitische Maßnahmen einbeziehen, damit sie nicht länger
unter den gravierenden gesundheitlichen und wirtschaftlichen Folgen
der extremen Benachteiligung leiden müssen", fordert Renate Bähr.
Über die Stiftung Weltbevölkerung
Die Stiftung Weltbevölkerung ist eine international tätige
Entwicklungshilfeorganisation. Sie hilft jungen Menschen in Afrika
und Asien, sich selbst aus ihrer Armut zu befreien. Ungewollte
Schwangerschaften und Aids verschärfen die Armut und bedeuten für
viele Jugendliche den Tod. Deshalb unterstützt die Stiftung
Aufklärungs- und Familienplanungsprojekte sowie
Gesundheitsinitiativen in Ostafrika und Asien.
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Ute Stallmeister
Pressesprecherin
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