(ots) - Sechs von zehn Deutschen wollen keinen der
europäischen Pleitekandidaten weiter aus EU-Mitteln unterstützen.
Entsprechend sehen 43 Prozent der Bundesbürger die Aufstockung des
Euro-Rettungsschirms auf 500 Milliarden Euro mit Sorge. Jeder Dritte
spricht sich ausdrücklich gegen diese Maßnahme aus. Zu diesem
Ergebnis kommt eine repräsentative Umfrage der Kommunikationsberatung
Faktenkontor und des Marktforschers Toluna unter 1.000 Bundesbürgern.
Die Solidarität der Deutschen mit den europäischen Nachbarn fällt
mager aus. Am schlechtesten kommen Italien und Griechenland weg. Nur
15 Prozent wollen den beiden Mittelmeerstaaten unter die Arme
greifen. Portugal verdient nach Ansicht von jedem Fünften die
Unterstützung der Gemeinschaft. Das größte Verständnis für ihre
finanziellen Schieflagen genießen Spanien und Irland mit jeweils
knapp 25 Prozent.
Ein Ende der Garantien für europäische Krisenstaaten ist nach
Meinung der Bundesbürger dennoch nicht in Sicht. 52 Prozent erwarten
noch in diesem Jahr eine weitere Aufstockung des Euro-Rettungsschirms
auf mehr als 500 Milliarden Euro.
Bedenken hat die Bevölkerung auch an anderer Stelle. Vier von zehn
Befragten befürchten, dass Deutschland durch den Verzicht auf den
Vorsitz der Europäischen Zentralbank (EZB) an Einfluss verliert.
Jeder Vierte findet, die Bundesregierung hätte trotz des Rücktritts
von Bundesbankchef Axel Weber auf die Besetzung des EZB-Postens mit
einem deutschen Kandidaten beharren sollen.
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