PresseKat - Die Gnade einer würdevollen Umgebung

Die Gnade einer würdevollen Umgebung

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(ots) - Wen auf den städtischen Essener Friedhöfen ein
spontanes menschliches Bedürfnis überfällt, der weiß, wohin klamme
Kassen führen können. Eine Steigerung ist nur in Form der möglichen
Schließung der öffentlichen Toilette vorstellbar.

Dabei ist das Dilemma der kommunalen Essener Friedhöfe altbekannt.
Steigende Gebühren führen zu sinkender Nachfrage, was sich in der
Folge zusätzlich dämpfend auf die Einnahmen auswirkt. Außerdem hat
die Politik dem zuständigen städtischen Betrieb "Grün und Gruga", der
23 kommunale Friedhöfe mit einer Größe von 240 ha pflegen und
erhalten muss, einen drastischen Sparzwang verordnet. Aufaddiert bis
zum Jahr 2013 sollen in der gesamten städtischen Grünpflege rund vier
Millionen Euro eingespart werden. Die Konsequenz daraus ist simpel:
Die 80 % der Aufwendungen ausmachenden Pflichtausgaben, wie z.B.
Baumpflege an Straßen, werden umgesetzt; der Rest ist Kür. Und auch
wenn es auf der Homepage von "Grün und Gruga" noch ganz vollmundig
heißt: " Den meisten Menschen ist es ein Anliegen, die letzte
Ruhestätte eines vertrauten und geliebten Angehörigen in einer
würdevollen und ansprechenden Umgebung zu wissen." Wen interessiert
schon der Zustand der öffentlichen Toiletten oder der Trauerhalle auf
einem Friedhof?

Beinahe selbstverständlich nimmt man denn bei "Grün und Gruga"
auch zur Kenntnis, dass sich auf Grund der beklagenswerten Zustände
schon seit Jahren ein regelrechter Beerdigungstourismus, etwa ins
Krematorium nach Venlo etabliert hat. Dabei zeigt ein Blick in die
unmittelbare Nachbarschaft, dass es auch anders geht.

Wie man es preiswerter und dennoch besser machen kann, stellt
schon seit geraumer Zeit der evangelische Friedhof an der
Gnadenkirche unter Beweis. Der 1896 gegründete Friedhof, links und
rechts der Pfarrstraße auf dem Donnerberg gelegen, gilt als einer der




schönsten Bergfriedhöfe weit und breit. Eigentümer des Friedhofs ist
die Evangelische Kirchengemeinde Dellwig-Frintrop-Gerschede. Sehr
früh hat man sich dort vehement von der um sich greifenden
"Tiefpreis-Ensorgungs-Mentalität" distanziert. Ein engagierter
Friedhofsausschuss und der kompetente Friedhofsgärtner Uwe Brinkmann
kümmern sich um den gepflegten Zustand der Anlage. Und notwendige
Reparaturen oder Baumsanierungen wurden und werden projektweise auch
durchaus mal in Eigenregie durchgeführt.

So konnte im Jahr 2005 beispielsweise die neu gestaltete, Licht
durchflutete Trauerhalle eingeweiht werden, die sich durch ihre warme
Farbgebung äußerst positiv von der alten Leichenhalle absetzt.
Trauerarbeit und Trauerbewältigung der Hinterbliebenen finden seitdem
dort den ihnen zustehenden würdevollen Rahmen. Wenn das Beispiel des
evangelischen Friedhof an der Gnadenkirche Schule macht, könnte sogar
die Vision von "Grün und Gruga" Wirklichkeit werden: "Die
(kommunalen) Friedhöfe sind zu Stätten wohnungsnaher Erholung mit
Rückzugsrefugien für Pflanzen und Tierwelt zu entwickeln." Und
vielleicht ja auch zu Rückzugsrefugien für den Menschen. Es wäre uns
allen zu wünschen.



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Datum: 08.03.2011 - 10:00 Uhr
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