„Das muss doch mit dem Teufel zugehen.." wird wohl so mancher sagen, der die Biografie von Faustus Eberle studiert. Nicht nur, weil sein Vorname Faustus an den Roman ‚Dr Faustus’ von Thomas Mann erinnert, dessen Hauptfigur seine Seele beim Teufel gegen Genialität eintauscht. Faustus Eberle hat eine Unternehmerkarriere absolviert, für die andere Leute Jahrzehnte brauchen, falls sie es überhaupt schaffen. Trotzdem ist er jetzt gerade mal so alt wie ein durchschnittlicher Universitätsabsolvent. Faustus Eberle hat mit Mitte zwanzig bereits über 40 Firmen zum Start verholfen, sitzt bei zahlreichen weiteren Unternehmen im Aufsichtsrat und engagiert sich als Businessangel. Als Hobby gibt Faustus Eberle schnelle Autos und Rennen fahren an. Der Wohnsitz von Faustus Eberle ist in der Schweiz, trotzdem macht er Geschäfte in aller Welt. Ein Leben auf der Überholspur. Aber es gibt auch eine besonnenere Seite an Faustus Eberle- er golft und reist leidenschaftlich gern, gibt sich im Gespräch sehr bescheiden, feinsinnig und fast schon intellektuell. Dabei hat er nie an einer Universität studiert. Das Lehrbuch von Faustus Eberle waren seine Unternehmen und die sind kategorisch auf Gewinnmaximierung ausgerichtet. Doch er lässt auch Gegensätze zu - auf seiner Webseite http://www.faustuseberle.de findet man einen Spendenaufruf für karitative Zwecke, bei denen er selbst engagiert ist. Sein Vorname bildet wohl keinen Gegensatz zu seiner Person – Faustus (lat.) bedeutet im Deutschen „Der Glückliche".
(firmenpresse) - 1. Faustus Eberle, Sie haben relativ früh Ihren Geschäftssinn entdeckt und umgesetzt. Hatten Sie eine Art Schlüsselerlebnis in Ihrer Jugend?
Faustus Eberle: Ich habe ein Wirtschaftsgymnasium besucht und dort in der 12.Klasse an einem Börsenspiel teilgenommen. Das Spiel habe ich mit meinem Team auch prompt gewonnen. Spannend war für mich der Einfluss, den selbst ein kleiner Anleger ausüben konnte. Dann die Einschätzung der Unternehmen, das Voraussagen Ihrer Entwicklung – das hat mich fasziniert. Von da an war mir klar, dass ich auch selbst ein Unternehmen entwickeln und formen wollte. Ich wusste, dass ich mein eigenes Unternehmen gründen musste, um meine unternehmerische Vision umzusetzen. Natürlich gab es Leute im meinem Umfeld, die gesagt haben „Faustus, geh doch erstmal studieren!“ Aber ich hatte meinen Weg auch damals klar vor Augen.
2. Faustus Eberle ist ein sehr junger Unternehmer. Manche Leute empfinden das im geschäftlichen Sinne als Manko. Wie ist die Erfahrung von Faustus Eberle?
Faustus Eberle: Das kommt ganz auf die Branche an. In der Internetbranche ist der Altersdurchschnitt bei Firmeninhabern geringer als etwa im Finanzwesen. Sicher liegt das auch an der Internetaffinität der jüngeren Generation und den Barrieren im Kopf von manchen älteren Geschäftsleuten. Das Internet lebt von jungen, kreativen Menschen, die Spaß daran haben, etwas Neues zu schaffen. Als Privatperson Faustus Eberle denke nicht, dass das Alter ausschlaggebend ist. Auch nicht für den geschäftlichen Erfolg, sehr wohl wichtig ist aber die Fähigkeit, am Puls der Zeit zu bleiben, sozusagen „jung im Kopf“.
4. Faustus Eberle lebt und arbeitet in der Schweiz, ist aber gebürtiger Deutscher. Was ist der wesentliche Unterschied zwischen beiden Geschäftskulturen?
Faustus Eberle: Ich denke, die Unternehmerfreundlichkeit in der Schweiz ist allgemein bekannt. Schweizerische Kantone wie Zug haben es sich als Prinzip gesetzt, die Steuern möglichst gering zu halten, um eine Abwanderung der Firmen ins Ausland zu verhindern. Aufwendige Steuersparmodelle oder Steuerschlupflöcher entfallen auf diese Weise. Dass die Unternehmerkultur so gedeiht, ist vorprogrammiert und hat auch mich angesprochen.
In Deutschland kann ich keine unternehmerfreundliche Kultur erkennen. Ich denke global und bewege mich auf einem ortsunabhängigen Markt.
Wenn ich morgen in Dubai die ‚Faustus Eberle Company’ gründen würde, dann würde ich 0% Steuern für ein Unternehmen zahlen. Das ist ein entscheidender Vorteil im globalen Wettbewerb. Die Entscheidung vieler deutscher Internetdienstleister, nach Dubai zu gehen, kann ich sehr gut nachvollziehen. Schade ist, dass Deutschland dadurch einen Brain-Drain erfährt. Gute Leute wandern samt ihren Geschäftsideen und geschaffenen Arbeitsplätzen einfach ab.
5. Heute ist Faustus Eberle Experte für Internet- und Callcenter Marketing. Welches Produkt würden Sie immer über Callcenter vertreiben, welches nicht?
Faustus Eberle: Grundsätzlich liegt der Unterschied in der persönlichen Ansprache. Callcenter eignen sich grundsätzlich immer für Produkte, die einen gewissen Erklärungsbedarf mit sich bringen. Über das persönliche Gespräch lassen sich Kunden dauerhafter an ein Produkt binden. Dadurch steigen die Akquisekosten, wobei auch das abhängig vom Einzelfall ist. In jedem Fall bekommt man über Callcenter eine gewisse Beständigkeit der Abschlüsse, die beispielsweise nicht unbedingt über das Internet gegeben ist. Das Internet eignet sich für den Aufbau eines mengenmäßig beeindruckenden Kundenstamms in relativ kurzer Zeit. Vorausgesetzt, dass das Produkt auf die Bedürfnisse der Internetuser zugeschnitten ist und einfach erklärbar ist. Mittels des Internets erreicht man die spezielle Zielgruppe der Internetuser, mit Callcentern erreicht man grundsätzlich die Gesamtzahl der Bevölkerung.
6. Faustus Eberle, wie beurteilen Sie die Entwicklung im Web 2.0, dass „jeder Sender ein Empfänger, jeder Empfänger ein Sender" ist (Brecht'sche Radiotheorie, 1933)?
Faustus Eberle: Prinzipiell ist das eine tolle Sache. Wichtig ist aber, dass gleichzeitig eine andere Entwicklung geschieht: dass die Nutzer bei allen Veröffentlichung auch hinterfragen, wer veröffentlicht und warum. In den „alten“ Medien entscheiden professionelle Journalisten darüber, welche Meldung eine Veröffentlichung wert ist. Die veröffentlichten Nachrichten genügen journalistischen Kriterien und sind möglichst objektiv. Das ist im Web 2.0 alles nicht gegeben, jeder veröffentlicht alles. Das birgt die Gefahr, dass auch falsches für richtig genommen wird, denn es steht „schwarz auf weiß“ im Internet. Langsam wird den meisten schon klar, dass eine FAZ Meldung nicht einem Foreneintrag gleichzusetzen ist. Aber die Macht des geschriebenen Wortes ist ungebrochen. Eine der großen Risiken für Unternehmen, aber auch für Privatpersonen, liegt in der Rufschädigung, die in dem Echtzeit-Medium Internet am effektivsten umgesetzt werden kann.
7. Vor einigen Jahren haben Sie den Faustus Eberle Managertest im Internet lanciert. Was hatte es damit auf sich?
Faustus Eberle: Ziel war es, in einem kleinen Feldversuch zu testen, wie stark die Bereitschaft von Managern ist, persönliche Daten im Internet preis zu geben. Besonders interessant schien der Unterschied zwischen einer persönlichen Ansprache etwa bei einer Straßenumfrage und einer Umfrage im anonymen Internet. Die Teilnahmezahlen war überraschend hoch und ebenso die Bereitschaft in der Offenlegung von privaten Daten. Mir hat der Test gezeigt, dass es noch eine gewisse kindliche Naivität im Umgang mit dem immer noch neuesten Medium gibt – auch bei Personen, die sich selbst als Manager bezeichnen.
8. Faustus Eberle ist unter anderem als „Business Angel", als Helfer in geschäftlichen Dingen für andere Firmen tätig (http://business-angel.faustus-eberle.de). Herr Eberle, langweilen Sie sich in ihren anderen Posten?
Faustus Eberle: Gewiss nicht, aber ab einem gewissen unternehmerischen Erfolg sucht man sich neue Herausforderungen. Interessante Geschäftsmodelle als Business Angel zum Erfolg zu führen kann sehr befriedigend sein. Hier kann ich die Erfahrungen, die ich in meinem geschäftlichen Leben gemacht habe, weitergeben. Es inspiriert mich auch immer wieder aufs Neue für mein eigenes Geschäft, mit neuen Ideen konfrontiert zu werden. Also eine Win-Win Situation.
9. In welchen Gebieten wollen Sie sich zukünftig engagieren, Herr Eberle?
Faustus Eberle: Ich sehe ein sehr großes Potenzial in der Markterschließungen von Ländern, in denen das Internet und dessen Nutzung bisher noch nicht erschlossen ist. Hier möchte ich altbewährtes implementieren, Käufer-Verkäufer Portale etwa. Ich habe immer wieder einen riesen Spaß daran, zu sehen, wie Portale teilweise einen ganzen Markt umkrempeln können. Da gibt es weltweit noch viele Möglichkeiten!
Faustus Eberle, ich danke Ihnen für das Gespräch.
Kurzbiografie
Faustus Eberle gründete 1999 mit 19 Jahren sein erstes Unternehmen, das sich auf den Verkauf von Luxus-Autos spezialisiert hatte. Bald darauf verkaufte er das Unternehmen und gründete verschiedene Firmen im Bereich Vermarktung. Faustus Eberle ist an mehreren Firmen beteiligt und ist Vorstandsvorsitzender der Europe Holding AG, die ein eigenes Portfolio von 40 Unternehmen stellt. Heute lebt und arbeitet Faustus Eberle in der Schweiz.
Kontakt
Faustus Eberle
Bellevueweg 40
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Schweiz
Email: info(at)faustuseberle.de