(ots) - Der Krater, der sich vor einem Monat an der
Einsturzstelle des Kölner Stadtarchivs aufgetan hat, ist auf massive
Baufehler zurückzuführen. Das ergaben Recherchen des WDR Studios
Köln. Diesmal betrifft es ausgerechnet das Bauwerk, das für die
Bergung der wertvollen Dokumente des Stadtarchivs errichtet wurde.
Dabei sind offenbar ein falsches Bauverfahren und ungeeignete
Materialien zum Einsatz gekommen. Für die Stadt ist der Fall vor
allem deshalb brisant, weil sie selbst Bauherr und
Genehmigungsbehörde des Bergungsbauwerks ist.
Auf WDR-Nachfrage hat die Stadt Köln inzwischen bestätigt, dass
sie mit dem nach eigener Darstellung "ungewöhnlichen Verfahren der
Schauminjektion" Zeit und Geld sparen wollte. Der Präsident der
Ingenieurkammer NRW, Heinrich Bökamp, übt scharfe Kritik an der Stadt
Köln. Dieses unsichere Verfahren hätte nicht eingesetzt werden
dürfen.
Die Folge: In einer unterirdischen Wand sind Löcher entstanden.
Durch diese ist Erdreich aus der Umgebung in die Baugrube gerutscht
und hat den nur wenige Meter von Wohnhäusern entfernt gelegenen, fast
fünf Meter tiefen Krater entstehen lassen. Nach Ansicht des
Präsidenten der Ingenieurkammer NRW, Heinrich Bökamp, hätte dieser
Erdrutsch noch weitaus gravierendere Folgen haben können. Er ist
entsetzt darüber, wie leichtfertig an der Unglückstelle des
Stadtarchivs schon wieder schwerwiegende Fehler begangen wurden.
Pressekontakt:
Sonja Steinborn, WDR-Pressestelle, Funkhaus Düsseldorf
0211 8900 506 presse.duesseldorf(at)wdr.de