(ots) -
Erfolgreiche Tourismus-PR in Zeiten von Social Media zeichnet sich
eher durch intensives Zuhören aus als durch ständige Verlautbarungen
von Reiseveranstaltern und Destinationen, so das Fazit des ITB
Mediengipfels vom vergangenen Freitag. Knapp 450 Tourismus-Experten
und Journalisten verfolgten die gemeinsame Diskussionsveranstaltung
der dpa-Tochter news aktuell, Landau Media, Wilde & Partner und der
ITB Berlin. Der Titel des ITB Mediengipfels 2011 lautete "Auf wen
hört der Kunde? Mobile Apps und Soziale Netzwerke oder Hochglanz und
Qualitätsjournalismus?". Publizist Hajo Schumacher moderierte die
Runde.
Dass der Reisejournalismus durch den Siegeszug des Internets einem
großen Veränderungsdruck unterliegt, unterstrich Jürgen Drensek. Der
Vorsitzende der Vereinigung Deutscher Reisejournalisten (VDRJ) sagte,
dass die Berichterstatter aufhören müssen, die tradierten
Vetriebswege zu verfolgen. "Der Reisejournalist darf keine Angst vor
den neuen Medien haben. Er ist noch immer vorsichtig, was Social
Media betrifft." Andererseits betonte Drensek, dass die Wirkungskraft
von Facebook und Twitter für die Reiseberichterstattung noch am
Anfang stehe. "Dass die maßgeblichen Diskussionen in sozialen
Netzwerken stattfinden, ist derzeit noch Mumpitz."
Einen hohen Stellenwert in der Kommunikation attestierte Christoph
Engl, Direktor der Südtirol Marketing Gesellschaft, den sozialen
Netzwerken. Für ihn besteht eine erfolgreiche Kommunikation zum
großen Teil heute darin, genau zu beobachten, was bei Facebook oder
Twitter über eine Destination gesagt wird. "Gute PR macht man heute,
indem man mehr zuhört, als ständig nur zu reden." Außerdem stellte er
fest, dass die klassischen Journalisten-Gruppenreisen mittlerweile
der Vergangenheit angehören. "Wir kümmern uns in erster Linie um die
Qualität unserer Destination, damit die Journalisten auch etwas zu
schreiben haben. Journalisten berichten sowieso eher über den
Lebensraum insgesamt als über einzelne Hotels oder Seilbahnen dort."
Ein Plädoyer für guten Reisejournalismus hielt Chefredakteur Claus
Strunz vom Hamburger Abendblatt. Für den Journalisten, der in Kürze
auf Sat.1 mit einer eigenen Talkshow präsent sein wird, ist der
Reiseteil einer Zeitung wie "20 Minuten Urlaub auf der Couch".
Trotzdem seien die Herausforderungen für die Blattmacher heute enorm.
"Wir Journalisten kommen ja aus einer Kuschelzeit. Aber das ist
vorbei. Es hat durch die digitale Revolution ein kompletter Wandel
stattgefunden. Jeder muss sich absolut darauf besinnen, was seine
Stärken sind."
Ähnlich argumentierte Moritz von Laffert, Geschäftsführer von
Condé Nast Deutschland. Der internationale Verlag veröffentlicht
erfolgreich das Magazin Condé Nast Traveller in mehreren europäischen
Ländern und bietet diverse Apps an. Von Laffert betonte, dass sich
guter Reisejournalismus auch heute auf das Wesentliche konzentrieren
müsse. "Wenn es darum geht, Menschen in einem positiven Sinne zum
Thema Reisen zu inspirieren, dann kann man nicht auf jede politische
Facette eingehen. Das muss man trennen", so der
Verlagsgeschäftsführer in Anspielung auf das aktuelle Geschehen im
arabischen Raum.
Stefan Keuchel von Google Deutschland ging während der Diskussion
auf das grundsätzliche Verhältnis der Deutschen zum Internet ein.
Wenn man sich über zukünftige Reiseziele informiere, dann "geht das
ganz klar in Richtung online". Aber nur eine Minderheit setze dabei
bereits auf Social Media, so Keuchel. Der Grund dafür sei eine weit
verbreitete Skepsis der Deutschen gegenüber den neuen
Kommunikationsmitteln. "Das Problem ist, dass viele Leute das
Internet immer noch als Gefahr sehen."
Ãœber den ITB-Mediengipfel: Der ITB-Mediengipfel ist eine
gemeinsame Initiative der dpa-Tochter news aktuell, des
Medienbeobachters Landau Media und der Agentur w&p Wilde & Partner
Public Relations in Zusammenarbeit mit der ITB Berlin. Die
Veranstaltung fand 2011 zum zweiten Mal statt. Die Veranstaltung auf
dem ITB Berlin Kongress richtete sich an Journalisten, Medien- und
Verlagsvertreter sowie an die Verantwortlichen der Kommunikation und
des Marketings von Reiseveranstaltern, der Online-Reiseindustrie,
Luftfahrt und Hotellerie sowie von Tourismusorganisationen
gleichermaßen.
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