(ots) - Tipps für Auswahl und Finanzierung
Auf der ComVac, internationale Leitmesse der Druckluft- und
Vakuumtechnik, präsentieren im Rahmen der HANNOVER MESSE 2011 (4. bis
8. April) über 180 Aussteller ihre Druckluftlösungen. Doch was zählt
eigentlich bei der Auswahl des richtigen Kompressors? Und welche
Finanzierungsmöglichkeiten gibt es?
Wer vor der Entscheidung steht, einen neuen Kompressor
anzuschaffen, hat heute die Qual der Wahl. Auf dem Markt drängen sich
viele Anbieter, die scheinbar alle die technisch perfekte Lösung
anbieten. Doch unter welchen Aspekten kann der Anwender selbst die
Angebote vergleichbar machen? Nur den Anschaffungspreis zu Grunde zu
legen, ist keine Lösung, findet Matthias Eichler, Marketingleiter bei
Boge Kompressoren in Bielefeld: "Das A und O bei der Beurteilung
eines Angebots sind die Lebenszykluskosten. Sie setzen sich aus den
Energiekosten, den Investitionskosten und den Servicekosten
zusammen." Dabei stellten die Energiekosten mit gut drei Viertel der
Gesamtkosten den Löwenanteil; die Anschaffung selbst falle nur mit
etwa 20 Prozent ins Gewicht. "Wenn bei Vergleichsangeboten ein
Kompressor 20 Prozent teurer ist, macht das nur vier Prozent der
Lebenszykluskosten aus", rechnet Eichler vor. "Wenn man davon
ausgeht, dass der Energieverbrauch von verschiedenen
Kompressorenmodellen durchaus um zehn Prozent und mehr variieren
kann, wird deutlich, dass ein höherer Anschaffungspreis sehr schnell
durch geringeren Energieverbrauch kompensiert werden kann."
Entsprechend sollten Besucher der ComVac die Aussteller auf das Thema
Energieeffizienz ansprechen. Denn mit effizienteren Lösungen können
Unternehmen nachhaltig ihre Betriebskosten senken und ihren
CO2-Ausstoß reduzieren.
Gute Planung ist die halbe Arbeit
Vor der Anschaffung stehen noch weitere Ãœberlegungen an:
Rahmendaten wie Druck, Volumenstrom und Qualität der Druckluft müssen
festgelegt werden. Wer eine neue Produktion aufbaut, wird im Vorfeld
viel Arbeit in die Planung stecken und sich beraten lassen. Wer
dagegen ein bestehendes System ergänzt oder einen Kompressor
austauscht, weiß meist genau, wie diese Daten aussehen müssen. Doch
auch in diesem Fall kann es lohnen, einen Spezialisten hinzuzuziehen,
weiß Matthias Eichler: "Nach dem Motto 'Gute Planung ist die halbe
Arbeit' sollte man auch etwas Zeit und Gedankenarbeit in die
Ausschreibung oder Anfrage investieren - und sich eventuell schon im
Vorfeld durch Spezialisten beraten lassen." Ein Beispiel: Statt in
der Anfrage vorzugeben, dass die Druckluft für ein Acht-bar-Netz
benötigt wird, sollte man prüfen: Müssen es wirklich acht bar sein?
Reichen bei guter Planung und entsprechend geringem Druckband
vielleicht sieben bar? Wer diese Frage bejahe, senke die
Lifetime-Energiekosten um sieben bis elf Prozent. "So viel Geld kann
man selbst durch geschickteste Preisverhandlung mit den
Kompressorherstellern kaum sparen", betont Eichler.
Leasing, Finanzkauf oder Contracting
Die Art der Finanzierung ihrer Druckluftanlage können Anwender
heute bei vielen Unternehmen frei wählen. "Die meisten unserer Kunden
entscheiden sich immer noch für den Direktkauf", sagt Horst Gerhold,
Vertriebsleiter Inland der Almig-Kompressoren GmbH in Köngen. Darauf
folgten Leasing und Miete in der Beliebtheitsskala. Fast immer
buchten Anwender Instandhaltungs- und Wartungsdienstleistungen dazu.
"Von der Wartung auf Anforderung bis hin zum Full-Service, bei dem
sich der Kunde um nichts mehr kümmern muss." Die wenigsten nutzten
das so genannte Contracting, weil es noch wenig bekannt sei. "Meist
setzen sich nur größere Unternehmen mit der Idee auseinander", sagt
Gerhold, dabei habe Contracting viele Vorteile. Der Kunde zahle nur
die abgenommenen Kubikmeter Druckluft; die Kosten für den Verbrauch
seien damit ganz einfach zu berechnen. Wartungs- und
Instandhaltungskosten fielen gar nicht mehr an. "Der Kubikmeterpreis
richtet sich nach der vereinbarten Laufzeit, den Investitionskosten
für die Anlage sowie Serviceleistungen", erklärt Gerhold.
"Störungsbehebung, Material, Austausch von Verschleißteilen, Anfahrt,
Arbeitsstunden und feste Wartungsintervalle sind im Kubikmeterpreis
enthalten."
Auch Matthias Eichler hält Contracting für eine gute Alternative:
"Neben verschiedenen Leasing-Varianten mit Voll- und Teilamortisation
sowie Mietkauf sollte man bei größeren Anlagen das Contracting
prüfen." Dies böten zum Beispiel auch einige regionale Stadtwerke an.
Das Modell habe auch deshalb Charme, weil beide Partner - Contractor
und Druckluft-Anwender - daran interessiert seien, dass die Druckluft
möglichst effizient erzeugt wird.
Besucher der ComVac können sich im Eco-Park umfassend zum Thema
Kompressoreinkauf informieren. Der Eco-Park ist ein Pilotprojekt der
Deutschen Messe AG als Veranstalterin sowie des Verbandes Deutscher
Maschinen- und Anlagenbau e. V. (VDMA).
Ãœber die HANNOVER MESSE
Das weltweit bedeutendste Technologieereignis wird vom 4. bis 8.
April 2011 in Hannover ausgerichtet. Die HANNOVER MESSE 2011 vereint
13 Leitmessen an einem Ort: Industrial Automation, Motion, Drive &
Automation, Energy, Power Plant Technology, Wind, MobiliTec, Digital
Factory, ComVac, Industrial Supply, CoilTechnica, SurfaceTechnology,
MicroNanoTec und Research & Technology. Die zentralen Themen der
HANNOVER MESSE 2011 sind Industrieautomation, Energietechnologien,
Antriebs- und Fluidtechnik, industrielle Zulieferung und
Dienstleistungen sowie Zukunftstechnologien. Frankreich ist das
Partnerland der HANNOVER MESSE 2011.
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