(ots) - Zur Diskussion um die Nutzung der Kernenergie in
Deutschland erklärt der Präsident des Wirtschaftsrates der CDU e.V.,
Kurt J. Lauk:
"Sicherheit ist das alleinige Kriterium für die Nutzung der
Kernenergie!"
"Der Wirtschaftsrat begrüßt ausdrücklich die Initiative von
Bundeskanzlerin Angela Merkel, die Sicherheitsstandards der 17
deutschen Kernkraftwerke einer kritischen und ergebnisoffenen Prüfung
zu unterziehen. Dabei darf es keine Vorbehalte und keine Tabus geben.
Das dreimonatige Moratorium für die Laufzeitverlängerung kann
durchaus zur Versachlichung der Debatte beitragen und Raum für eine
sorgfältige Analyse verschaffen. Die Sicherheit ist und bleibt das
alleinige Kriterium für die Nutzung der Kernenergie. Der Kurs der
Kanzlerin, besonnen die Fakten auf den Tisch zu legen und die Lage
sachlich zu bewerten, ist richtig", so der Präsident des
Wirtschaftsrates.
Lauk: "Wir gehen davon aus, dass die Notstromversorgung unter
allen Umständen bei deutschen Kernkraftwerken gesichert ist und damit
das Funktionieren der Kühlsysteme. Wir sind in Deutschland davon
ausgegangen, dass keines unserer Kernkraftwerke durch einen Tsunami
gefährdet ist. Diese Annahme ist weiterhin richtig. Wir sind immer
davon ausgegangen, dass moderne Industrienationen das Thema eines
sicheren Betriebs mit Kompetenz beherrschen. Hier wurde jetzt in
Japan ein Fragezeichen gesetzt."
"Die beteiligten Bundesländer müssen jetzt ihrer hohen
Verantwortung gerecht werden und gemeinsam mit der Bundesregierung
und die Sicherheitsüberprüfung angehen. Es gilt, so zügig wie möglich
einen Fahrplan für die Neubewertung der Sicherheitsanforderungen der
deutschen Kernkraftwerke zu verabschieden. Hierbei darf Parteipolitik
keine ebenso wenig eine Rolle spielen, wie vorschneller Aktionismus",
so Lauk. So könnten Schlussfolgerungen aus dem Unglück in Japan für
die Sicherheit der deutschen Kernkraftwerke erst belastbar gezogen
werden, wenn vollständige Informationen über die genauen
Schadensursachen und den Schadensverlauf in Japan vorlägen.
Gleichzeitig sei es unabdingbar, jetzt auf europäischer Ebene eine
gemeinsame Initiative anzustoßen, um das Unglück in Japan zu
analysieren und ein gesamteuropäisches Energiekonzept zu erarbeiten.
Es gelte, gemeinsam mit den europäischen Partnern verbindliche
Verabredungen über das Vorgehen bei der Weiterentwicklung der
EU-Sicherheitsstandards und den künftigen Energiemix zu treffen. 27
nationale Insellösungen könnten langfristig keine Garanten für eine
sichere Energieversorgung sein. Der von der Bundesregierung mit dem
Energiekonzept festgeschriebene Wandel hin zu einer weitgehenden
Versorgung mit erneuerbaren Energien könne wirtschaftlich nur im
europäischen Kontext erfolgen.
Lauk: "Um die Brücke ins Zeitalter der erneuerbaren Energien
möglichst kurz zu halten, brauchen wir einen Masterplan für den
Ausbau der Energieinfrastruktur in Deutschland und Europa. Dabei darf
es nicht länger Widerstände gegen den dringend notwendigen Ausbau der
Stromnetze und Pumpspeicherkraftwerke geben. Gelingt es Deutschland,
die Wettbewerbsfähigkeit und Versorgungssicherheit erneuerbarer
Technologien unter Beweiß zu stellen, eröffnen sich große Chancen,
zur weltweiten Energiewende beizutragen."
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