(ots) - An der Einsturzstelle des Kölner Stadtarchivs
ist eine Anlage zur Absicherung des U-Bahn-Bauwerks stundenlang
ausgefallen. Das ergaben Recherchen des WDR Studios Köln. Laut einem
internen Protokoll haben Techniker den Ausfall erst nach acht Stunden
bemerkt. Es habe an der Baustelle keine durchgehende Ãœberwachung des
Sicherheitssystems gegeben, heißt es weiter.
Der Vorfall hatte sich in der Nacht auf den 9. Februar 2011
ereignet. In dieser Nacht hatte es wegen der mangelhaften Ausführung
von unterirdischen Dichtungsarbeiten einen Erdrutsch gegeben. Dabei
war ein etwa fünf Meter tiefer Krater entstanden. In diesen Krater
war ausgerechnet die Steuerungsanlage für eine Reihe von
Hydraulikpressen gestürzt. Diese Pressen sollen verhindern, dass sich
das U-Bahn-Bauwerk am Waidmarkt bewegt und damit weitere Erdrutsche
auslöst. Bei dem Absturz fiel die Steuerungsanlage aus. In der Folge
habe es "einen unkontrollierten Presskraftverlust" gegeben, stellten
Teilnehmer einer Krisensitzung später fest.
Erst am folgenden Morgen hatten Techniker den Krater an der
Baugrube bemerkt und festgestellt, dass die Steuerungsanlage fehlt.
Bei der Krisensitzung am folgenden Tag stellten Fachleute fest, dass
"Alarmwerte und Meldeketten nicht umgesetzt oder definiert" seien.
Der Präsident der Ingenieurkammer NRW, Heinrich Bökamp, sagte dem
WDR Studio Köln, die lückenlose Überwachung solch sensibler
Einrichtungen wie Hydraulikpressen sei unverzichtbar.
Über den neuerlichen Skandal beim Bau der Kölner Nord-Süd-U-Bahn
berichtet heute Abend um 19.30 Uhr die Lokalzeit aus Köln im WDR
Fernsehen.
Pressekontakt:
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an:
Stephanie Kunzia, Sonja Steinborn
WDR-Pressestelle, Funkhaus Düsseldorf
Tel. 02 11/89 00-5 06
presse.duesseldorf(at)wdr.de