(ots) - Rund 140 Millionen Tonnen Kohlendioxid (CO2)
pustet der Straßenverkehr in Deutschland jährlich in die Luft.
Gleichzeitig ist es das Ziel der Bundesregierung, den CO2-Ausstoß in
den kommenden zehn Jahren deutlich zu verringern. Der Ausbau der
Elektromobilität soll Abhilfe schaffen. Doch häufig fehlt es noch an
praktikablen Lösungen. Für kurze Fahrten in Städten sieht die Science
to Business GmbH der Hochschule Osnabrück in Elektrorollern eine
umweltschonende und alltagstaugliche Alternative. Mit einer Studie
zum Mobilitätsverhalten und zu infrastrukturellen Anforderungen will
das Unternehmen Erkenntnisse für künftige Verkehrskonzepte gewinnen
und den "Nationalen Entwicklungsplan Elektromobilität" stärken. Die
Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) fördert das Vorhaben mit rund
112.000 Euro. Ihr Generalsekretär Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde
übergab heute in Osnabrück das Bewilligungsschreiben.
"Osnabrück steht in dem Vorhaben stellvertretend für Städte mit
100.000 bis 300.000 Einwohnern mit starkem Pendelverkehr.
Elektroroller können hier zur akzeptanzfähigen Alternative zum Auto
werden", erklärte Brickwedde. Welche Herausforderungen sich dabei an
Infrastruktur und Technik stellen, soll nun in dem Projekt der
Science to Business GmbH in Kooperation mit den Stadtwerken Osnabrück
sowie der Hochschule Osnabrück erforscht werden. Denn bevor eine
Vielzahl an elektrisch betriebenen Fahrzeugen auf die Straße gehen
kann, müssen zunächst die entsprechenden Stromtankstellen
eingerichtet werden. Wie dieses Netzwerk für den Verbraucher am
Besten ausgestaltet wird, sollen die Ergebnisse der Studie deutlich
machen: Von den Mobilitätsmustern lasse sich auf die optimale
Infrastruktur schließen. "Gleichzeitig wollen wir Daten zum
Energieverbrauch sowie zur Ladedauer und Leistung der Elektroroller
erfassen", betonte Prof. Dr. Peter Seifert von der Science to
Business GmbH.
Dazu werde die Hochschule Osnabrück einen so genannten Datenlogger
entwickeln, mit dem eine Flotte von Elektrorollern ausgestattet
werden soll. Mit diesen Datenloggern ließen sich die Fahrzeug- und
Nutzungsprofile der innovativen Zweiräder erfassen. Unterschiedliche
Unternehmen und Privatpersonen sollen dann mit den Modellrollern über
Osnabrücks Straßen düsen. "Mit einem Fahrtenbuch werden die Zahlen
des Datenloggers ergänzt", erklärte Seifert. "Nach Auswertung des
Materials können wir schließlich aufzeigen, welche Probleme Industrie
und Energieversorger noch bearbeiten müssen, bevor Elektrofahrzeuge
zu einer echten wirtschaftlichen Alternative für den Endkunden
werden", so Seifert.
Dr. Stephan Rolfes, Vorstand Verkehr und Hafen der Stadtwerke
Osnabrück, begrüßt das Vorhaben der Hochschule Osnabrück. "Wir sehen
uns als Treiber in der Weiterentwicklung der Elektromobilität und der
entsprechenden Ladeinfrastruktur und bauen unsere E-Fahrzeugflotte
bereits kontinuierlich aus. Von daher passt diese Studie optimal in
unser Konzept", betonte Rolfes. Die Art der Stromerzeugung für
Elektroroller könne frei gewählt werden. Während Benzinmotoren
zwangsläufig Emissionen bei der Verbrennung des Treibstoffes
produzierten, nutzten die Stadtwerke Osnabrück für die
Elektrotanksäulen zu 100 Prozent zertifizierten Ökostrom.
Für Brickwedde kann auf Basis der Studie künftig das Zusammenspiel
von Nutzerverhalten, Technik und Infrastruktur besser aufeinander
abgestimmt werden - "ein wichtiger Baustein, der das umweltpolitische
Ziel im 'Nationalen Entwicklungsplan Elektromobilität' unterstützt,
bis 2020 in Deutschland mindestens eine Million Elektrofahrzeuge auf
die Straße zu bringen".
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