Recycling mit deutlichen Kostenvorteilen / MVA kämpfen offenbar mit Überkapazitäten
(firmenpresse) - Köln, 22. Oktober 2007. Die Qualität des Recyclings von Kunststoffverpackungen mit dem Grünen Punkt ist in den letzten Jahren massiv gestiegen, während die Kosten dafür drastisch gesunken sind: Sie liegen heute bei durchschnittlich 100 Euro pro Tonne. Müllverbrennung und thermische Verwertung sind dagegen erheblich teurer. So kostete die Beseitigung einer Tonne Müll in der Müllverbrennungsanlage (MVA) Ende 2006 je nach Bundesland bis zu 217,50 Euro. Experten der Berliner Prognos AG errechneten einen Durchschnittspreis von 174 Euro je Tonne Abfall.
„Unter diesen Umständen dafür zu plädieren, Kunststoffverpackungen mit dem Grünen Punkt in MVA thermisch zu verwerten, ist pure Verschwendung“, sagt Stefan Schreiter, Vorsitzender der Geschäftsführung der Duales System Deutschland GmbH (DSD).
Als Hintergrund dieser Diskussion sieht Schreiter die Sorge mancher Kommunen, die teuren MVA könnten ihre Kapazitäten in Zukunft nicht mehr auslasten. So erwartet das Forschungsinstitut Prognos mittelfristig erhebliche Überkapazitäten in MVA und Kraftwerken, die Abfälle verbrennen. „Diese Löcher sollen nun mit Verpackungen gestopft werden“, so Schreiter. „Das ist unwirtschaftlich und umweltpolitisch äußerst fragwürdig.“
Ansprechpartnerin:
Dr. Heike Schiffler
Direktorin Kommunikation und Pressesprecherin
Tel: 0 22 03/9 37-257
Die Duales System Deutschland GmbH ist ein privatwirtschaftliches Unternehmen. Kerngeschäft ist die Übernahme der Entsorgungs- und Recyclingverpflichtungen von Industrie und Handel, wie sie sich aus der Verpackungsverordnung von 1991 und ihrer novellierten Fassung von 2005 ergeben.
Zusätzlich bietet die Duales System Deutschland GmbH weitere Dienstleistungen für bestehende und potenzielle Neukunden in den Geschäftsfeldern Einwegpfand und Umsetzung des „Gesetzes über das Inverkehr bringen, die Rücknahme und die umweltverträgliche Entsorgung von Elektro- und Elektronikgeräten“, kurz ElektroG.
Verpackungsentsorgung mit dem Grünen Punkt: Die Duales System Deutschland GmbH selbst besitzt oder betreibt keine Sortier- oder Verwertungsanlagen. Vielmehr organisiert die DSD GmbH die Sammlung, Sortierung und Verwertung mit der Unterstützung von 724 Entsorgungspartnern in der Bundesrepublik Deutschland. Für den Aufdruck des Markenzeichens Grüner Punkt auf ihren Verpackungen zahlen die Lizenznehmer nach dem Verursacherprinzip Lizenzentgelte an die DSD GmbH, die sich nach der Stückzahl der Verpackungseinheiten und dem Gewicht der eingesetzten Materialien berechnen.