(ots) - Die IG Metall fordert die Arbeitgeber auf,
Auszubildende unbefristet zu übernehmen. Die Gewerkschaft werde dies
notfalls zum Gegenstand künftiger Tarifverhandlungen machen, sagte
Detlef Wetzel, zweiter Vorsitzender der IG Metall, den Zeitungen der
WAZ-Gruppe (Samstagausgaben). Aktuell erhalte in der Metall- und
Elektroindustrie nur noch jeder siebte neu Eingestellte (15 Prozent)
einen unbefristeten Arbeitsvertrag. Dagegen würden 42 Prozent
befristet und 43 Prozent als Leiharbeiter eingestellt. Lässt man die
Leiharbeiter weg, trifft der Trend zur Befristung den Nachwuchs ganz
besonders: Von den Azubis, die in der Metallindustrie laut
Tarifvertrag übernommen werden müssen, erhalten nur 22 Prozent eine
unbefristete Stelle. Laut Wetzel befristen die Arbeitgeber derzeit
trotz der guten Wirtschaftsprognosen sogar öfter als zum Ende der
Krise. "Damals wurde uns gesagt: Das ist so, weil niemand weiß, wie
sich die Situation entwickelt. Dass jetzt im Aufschwung noch mehr
befristet wird, zeigt mir: Das hat System. Die Arbeitgeber haben aus
der Krise nichts gelernt." Die IG Metall droht nun den Arbeitgebern,
Übernahme und Leiharbeit zum Thema künftiger Tarifverhandlungen zu
machen. So werde diskutiert, ob man fordern soll, Auszubildende
grundsätzlich unbefristet zu übernehmen. Außerdem wolle die
Gewerkschaft nach der Stahlindustrie auch in der Metallbranche
gleichen Lohn für Leiharbeiter durchsetzen. "Wenn die Politik sich
diesem Thema verweigert, werden wir das auch in der Metall- und
Elektroindustrie durchsetzen", sagte Wetzel. Dort seien rund 400.000
Leiharbeiter beschäftigt.
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