(ots) - Die dbb tarifunion hat Behauptungen der Vereinigung
der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) entschieden zurückgewiesen,
wonach durch praktizierte Tarifpluralität in kommunalen Unternehmen
die Zahl von Arbeitskämpfen steige. "Das ist völlig aus der Luft
gegriffen", stellte der 1. Vorsitzende der dbb tarifunion Frank Stöhr
am 28. März 2011 klar.
"Vielmehr sieht sich jeder, der nach der veränderten
Rechtsprechung des Bundesarbeitsgerichts (BAG) ein 'Streikchaos'
herbeiredete, inzwischen eines Besseren belehrt. Wer wie die
kommunalen Arbeitgeber eine gesetzliche Regelung der Tarifeinheit
fordert, bringt die Sozialpartnerschaft in Gefahr. Die Machtbalance
zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern würde einseitig zugunsten der
Arbeitgeber verändert", sagte Stöhr.
Auch der Streik der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL)
im vergangenen Herbst im bayerischen kommunalen Nahverkehr habe
nicht, wie von der VKA behauptet, der "Durchsetzung ihrer
Partikularinteressen" gedient. "Im Gegenteil: Die Tarifpluralität hat
es in Bayern ermöglicht, dass die Interessen wirklich aller
Berufsgruppen angemessen berücksichtigt wurden. Das wäre mit einer
Zwangstarifeinheit niemals möglich gewesen. Auch hat es keine
Streikkaskaden gegeben: Nach insgesamt nur sechs Streiktagen in
München wurde die Tarifauseinandersetzung mit einem Konsens beendet",
sagte Stöhr. "Von einer - gleichfalls behaupteten - Spaltung der
Belegschaften kann schon gar keine Rede sein. Die GDL hat niemals
Zweifel daran gelassen, dass das erreichte Tarifergebnis auch jenen
Beschäftigten zugutekommen soll, die anders gewerkschaftlich oder gar
nicht organisiert sind."
"Deshalb", so Stöhr, "steht für die dbb tarifunon fest: Für einen
gesetzlich verordneten Zwang zur Tarifeinheit besteht keinerlei
Notwendigkeit. Wir lehnen einen solchen massiven Eingriff in die
Koalitionsfreiheit ab."
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dbb - beamtenbund und tarifunion
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