(ots) -
Um das Klima in dem Ausmaß zu schützen, wie die Bundesregierung
sich das in ihrem Energiekonzept vorgenommen hat, müssten doppelt so
viele Wohngebäude in Deutschland saniert werden wie derzeit. Ak-tuell
wird jährlich etwa 1 Prozent der 18 Millionen Wohngebäude
mo-dernisiert. Doch vor allem für Vermieter ist die energetische
Sanierung oftmals ein Verlustgeschäft, wie das Institut der deutschen
Wirtschaft Köln (IW) in einer Studie errechnet hat: Vier von zehn
Eigentümern erzielten nach einer energiesparenden Investition in ihre
Immobilie anschließend keine höhere Miete als vorher.
Selbst in den Fällen, in denen Mieterhöhungen erfolgten, ist der
Ge-winn für Vermieter in der Regel überschaubar: Bei 86 Prozent der
sa-nierten Objekte betrug die dadurch erzielte Rendite weniger als 5
Prozent. Das liegt zum einen daran, dass jede Wohnung und jedes Haus
aufgrund des Baujahrs, der Bauart und Nutzung unterschiedlichen
Mo-dernisierungsbedarf aufweist. Daher variieren der
Sanierungsumfang, das Einsparpotenzial und die erzielbare Rendite
stark. Zum anderen gelingt es vielen Vermietern schlicht nicht, die
Sanierungskosten in ausreichendem Maße auf die Mieter umzulegen.
Bislang wird ver-sucht, den Sanierungsstau mittels einer Vielzahl von
länderspezifischen und kommunalen Programmen zu beheben. Das ist nach
IW-Erkenntnissen aber gar nicht sinnvoll: National gebündelte
Darlehen und Zuschüsse für sanierungswillige Immobilienbesitzer
könnten demnach deutlich mehr bewirken.
Ralph Henger, Michael Voigtländer: Einflussfaktoren auf die
Rentabilität energetischer Sanierungen bei Mietobjekten, in:
IW-Trends 1/2011
Pressekontakt:
Gesprächspartner im IW: Dr. Ralph Henger, Telefon 0221 4981-744
Dr. Michael Voigtländer, Telefon 0221 4981-741