(ots) - Nach intensiver Intervention des Wal- und
Delfinschutz-Forum (WDSF) bestätigten die deutschen Reiseveranstalter
TUI, Thomas Cook mit Öger Tours, Neckermann- und Bucher-Reisen, Rewe
Touristik mit Jahn und ITS, Schauinsland-Reisen, FTI Touristik und
alltours dem WDSF, dass sie zum Beginn der Reisesaison 2011 bis auf
weiteres keine Delfinarientouren in der Türkei anbieten werden.
Das WDSF hatte mehrfach in der Türkei dokumentiert, dass
Meeressäuger in Delfinarien unter katastrophalen Bedingungen gehalten
werden und hygienische Standards keine Berücksichtigung finden. In
Alanya starben im letzten Jahr innerhalb weniger Tage vier Große
Tümmler in Gefangenschaft. Das WDSF konnte nachweisen, dass 12
Delfine aus der blutigen Delfintreibjagd in Taiji/Japan stammten.
WDSF-Geschäftsführer Jürgen Ortmüller (57): "Die Delfine
verbrennen regelrecht bei über 40 Grad in der prallen Sonne der
kleinen Betonbecken. Hinter den Kulissen spielen sich dramatische
Todesszenen ab. Verstorbene Delfine werden sofort durch Importe aus
Russland, dem Mittelmeer und Japan ausgetauscht, sodass Besucher die
Verluste gar nicht bemerken. Ãœberwiegend liegen gar keine
Handelsbescheinigungen nach dem Washingtoner Artenschutzabkommen vor.
Es war bisher ein Millionengeschäft."
Die Tierschutzorganisation ProWal filmte im Februar im Delfinarium
Istanbul, wie ein blutendes Walross an der Show teilnehmen musste und
ein kleines Kind das Tier beim Fotoshooting mit Tritten auch noch
malträtierte, ohne dass die Trainer eingriffen.
WDSF und ProWal fliegen mit freiwilligen Helfern aus Deutschland
am kommenden Wochenende in die Türkei und wollen eine Woche lang vor
allen zehn Delfinarien gegen die Gefangenhaltung der Meeressäuger
demonstrieren. Die Ankündigung der Tierschützer wird seit zwei
Monaten in den türkischen Medien intensiv diskutiert. Ein türkischer
Minister forderte daraufhin ein sofortiges Importverbot für Delfine.
Das Auswärtige Amt in Berlin hat die Deutsche Botschaft in Ankara
und alle konsularischen Stellen in der Türkei angewiesen, die
deutschen Demonstranten im Bedarfsfall zu unterstützen.
Pressekontakt:
Jürgen Ortmüller
WDSF-Geschäftsführer
Tel.: 0151 24030 952
http://www.wdsf.eu/aktion-gegen-tuerkei