(ots) - Stiftung Menschen gegen Minen
e.V. unterstützte die Dreharbeiten zum ZDF-Fernsehfilm "Die
Minensucherin"
2002 endete nach fast drei Jahrzehnten der blutige Bürgerkrieg in
Angola. Auch fast 10 Jahre danach leiden die Menschen in dem
südwest-afrikanischen Land immer noch unter dem tödlichen Erbe der
Kriegsparteien. Millionen Anti-Personen- und Anti-Panzer-Minen
verhindern ein normales Leben für gut ein Drittel der angolanischen
Bevölkerung.
Was getan werden muss, um den Menschen in Angola und anderen von
Landminen verseuchten Ländern zu helfen, zeigt die hochkarätig
besetzte ZDF-Produktion "Die Minensucherin" mit Christine Neubauer
und Hannes Jaenicke. Der Film wird am 4. April, dem "Internationalen
Tag der Minenaufklärung" der Vereinten Nationen (International Day
for Mine Awareness and Assistance in Mine Action) um 20.15 Uhr als
"Fernsehfilm der Woche" im ZDF ausgestrahlt und ist in Zusammenarbeit
mit der "Stiftung Menschen gegen Minen e.V." (MgM) entstanden.
Es ist eine der Schlüsselszenen des Films: Minensucherin Nina
Schneider, gespielt von Christine Neubauer, lässt sich bei ihrer
anstrengenden Arbeit unter der sengenden Sonne Afrikas für einen
Augenblick ablenken, macht einen falschen Schritt und tritt auf die
Anti-Personen-Mine, die sie gerade aufgespürt hat. Während Hannes
Jaenicke als Chef der Minenräumer ihr zu Hilfe kommt und sie aus
ihrer lebensgefährlichen Lage befreit, erinnert sich Nina in
Rückblenden an die Ereignisse, die sie zur Minensucherin gemacht
haben.
Die Szene zeigt exemplarisch, welche Mühe sich Regisseur Marcus O.
Rosenmüller und sein Team gemacht haben, um die Arbeit der
Minensucher so realistisch wie möglich darzustellen. Denn eigentlich
sah das Drehbuch für diese Szene aus dramaturgischen Gründen eine aus
vielen Hollywood-Filmen bekannte Art von Tretmine vor, die es in
Wirklichkeit gar nicht gibt.
An Stelle der "Hollywood-Mine" kam dann - dank der Beratung durch
Hendrik Ehlers, den Mitbegründer und heutigen Einsatzleiter von MgM -
eine so genannte "72B" bei den Dreharbeiten in Namibia zum Einsatz.
Dabei handelt es sich um eine tückische Anti-Personen-Mine
chinesischer Herkunft mit einem Neigungs-Sensor, der die Explosion
auslöst, wenn die Mine um mehr als 15 Grad gedreht wird.
"Normalerweise wird in Unterhaltungsfilmen über Minenräumung alles
total falsch dargestellt. Man trifft selten jemand, der sich die
Sache von Experten wie uns erklären lässt. Marcus Rosenmüller und
sein Team sind die lobenswerte Ausnahme. Sie waren total
professionell und haben einen großen Aufwand betrieben, um alles so
realistisch wie möglich zu zeigen", sagt Hendrik Ehlers, der seit
inzwischen fast 20 Jahren in Angola Minen räumt. "Das Drehbuch wurde
ständig auf Authentizität überprüft", bestätigt Regisseur Marcus O.
Rosenmüller.
Auch die Schutzausrüstung für die Minenräumer im Film wurde von
MgM zur Verfügung gestellt. Ken O'Connell, Sicherheitsbeauftragter
und erfahrener Sprengmeister der gemeinnützigen
Non-Profit-Organisation, brachte den Schauspielern die richtigen
Arbeitsweisen zum sicheren Aufspüren von im Boden versteckten
Anti-Personen-Minen bei. "Ohne ihn hätten wir den Film nicht drehen
können", betont Hannes Jaenicke. Er spielt den ehemaligen Soldaten
Mike Mason, der selbst im Bürgerkrieg Minen verlegte und jetzt als
Chef einer Gruppe Minenräumer dafür sorgen möchte, dass die Menschen
in Angola wenigstens Straßen und Wege wieder gefahrlos benutzen
können.
Nach dem Film werden Hendrik Ehlers und Ken O'Connell den
Fernsehzuschauern im ZDF-Chat eine Stunde lang für Fragen zur
Verfügung stehen.
ZDF-Info und Link zum Live Chat
Hier finden Sie weitere Informationen zu dem Film:
http://www.presseportal.de/go2/MgM
Auf dieser Seite wird nach der Ausstrahlung auch der Livechat
verlinkt sein.
MgM - seit über 15 Jahren im Einsatz gegen Minen
Weltweit tritt etwa alle 20 Minuten ein Mensch auf eine Mine und
wird getötet oder verletzt. In Angola sind etwa ein Drittel der Opfer
Kinder. Auch im Film "Die Minensucherin" sieht das Mädchen Mumbi
abseits der Straße ein metallisches Glitzern, greift nach dem
Gegenstand und wird durch eine als Kinderspielzeug getarnte Mine
getötet. Christine Neubauer: "Der Film will die deutschen Zuschauer
für die Minenproblematik sensibilisieren. Obwohl der Bürgerkrieg
beendet ist, ist die Gefahr für die Menschen durch die Minen ständig
vorhanden."
Die "Stiftung Menschen gegen Minen e.V." ist seit 1996 im Einsatz,
um in ehemaligen Kriegsgebieten den Aufbau der Infrastruktur durch
das Aufspüren und Vernichten von Landminen zu unterstützen. Das
aktuelle Minenräum-Projekt findet im angolanischen Teil des
KAZA-Nationalparks statt. Der Park entsteht durch die
grenzübergreifende Zusammenarbeit von Sambia, Zimbabwe, Botswana,
Namibia und Angola zum Schutz der größten Elefantenpopulation der
Erde. Bei der schwierigen Suche nach Minen werden dort auch von MgM
ausgebildete Minenspürhunde eingesetzt.
Rund 1.000 US-Dollar kostet es, eine einzige Mine aufspüren. Zur
Finanzierung ihres humanitären Einsatzes ist "Menschen gegen Minen"
daher auf Zuwendungen und Spenden angewiesen. Aktuell ist die
Anschaffung und Ausbildung eines neuen Minenspürhundes geplant. Für
Kauf, Transport und Spezialausbildung eines deutschen Schäferhundes
werden 10.000 Euro benötigt. Die Spendenaktion ist auf der
gemeinnützigen Internet-Plattform betterplace.org (
http://www.presseportal.de/go2/Minenspuerhund ) zu finden.
Stiftung Menschen gegen Minen e.V. (MgM)
Oberlinstr. 8
40625 Düsseldorf
Telefon: 0211-1678841
Bildmaterial zu dem Film finden Sie über den ZDF-Bilderdienst:
http://bilderdienst.zdf.de
Pressekontakt:
Dagmar Chabowski
Leiterin MgM-Geschäftstelle Deutschland in Düsseldorf
Telefon 0171-1755165
email: dc(at)mgm.org
Tilman Hampl
Sprecher MgM
Telefon 0170-9084969
email: th(at)mgm.org