(ots) - Der Paritätische Wohlfahrtsverband unterstützt die
Forderungen aus der Unions-Fraktion nach einer Anhebung der Beiträge
zur Pflegeversicherung. Die Pflegeversicherung müsse zwingend auf
eine solide finanzielle Basis gestellt werden, so der Verband. Es
führe kein Weg daran vorbei, mehr Geld ins System zu bringen, um dem
tatsächlichen Pflegebedarf gerecht zu werden und dem drohenden
Fachkräftedesaster zu entrinnen.
"Es ist höchste Zeit, dass die Politik mit Realitätssinn und
Tatkraft endlich Maßnahmen zur Verbesserung der Pflegesituation
ergreift. Die Konzepte liegen auf dem Tisch, jetzt muss es an die
Umsetzung gehen. Eine Pflegereform, die die prekäre Finanzlage der
Pflegeversicherung ignoriert, ist nichts wert", so Dr. Eberhard
Jüttner, Vorsitzender des Paritätischen Gesamtverbandes.
Eine Pflegereform müsse für mehr Personal sorgen, für spezielle
Angebote für dementiell und psychisch erkrankte Menschen sowie für
eine sachgerechte Unterstützung pflegender Angehöriger. In einem
Zehn-Punkte-Plan fordert der Paritätische unter anderem bessere
Personalschlüssel und eine ausreichende Refinanzierung der
Pflegeentgelte durch die öffentlichen Kassen. "Wenn wir dem
Fachkräftedesaster in der Pflege entrinnen wollen, brauchen wir
attraktivere Arbeitsbedingungen. Das heißt vor allem mehr Zeit für
den Pflegebedürftigen. Und das heißt, wir brauchen mehr Geld",
fordert Jüttner.
Selbst bei vorsichtigen Schätzungen sei von einem Finanzbedarf von
mindestens 5 Milliarden Euro auszugehen. Zur Finanzierung schlägt der
Verband den Umbau der Pflegeversicherung zu einer solidarischen
Bürgerversicherung vor. Bemessungsgrundlage sind dabei nicht nur die
Löhne, sondern auch andere Einkünfte, wie Kapital- oder Mieteinträge.
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