(ots) - Risiken ohne Ende
Kaum zu glauben, aber wahr: Jahrzehntelang galten die deutschen
Kernkraftwerke als sicher. Nun ist angeblich alles anders, beginnen
aufwendige Stresstests. Das kann nicht schaden. Nur fragt man sich:
Warum erst jetzt? Weshalb nicht bereits vor zehn, zwanzig oder
dreißig Jahren?
Erdbeben, Hochwasser, Stürme, Schneelasten, Trockenheit,
Blitzeinschläge, all das gibt es schließlich seit Ewigkeiten. Auch
die Gefahr von Stromausfällen, Flugzeugabstürzen und Terroranschlägen
ist keineswegs neu. Nicht einmal eine Gleichzeitigkeit mehrerer
Ereignisse stellt etwas bislang Unbekanntes dar. Solche Szenarien
mussten schon immer durchgespielt werden. Erstaunlicherweise hat die
Politik trotzdem auf Nachrüstungen verzichtet, wie sie etwa zum
Schutz vor aufprallenden Passagierjets nötig gewesen wären. Selbst
die so atomkritisch auftretende rot-grüne Bundesregierung machte da
keine Ausnahme.
Dieses riskante Spiel muss ein Ende haben. Und das heißt: Die nur
mit dünnen Betonhüllen versehenen alten AKW müssen sofort stillgelegt
werden, die übrigen so bald wie möglich folgen. Denn die strahlenden
Atomruinen in Fukushima mahnen, auch Restrisiken als das zu sehen,
was sie sind: tödliche Gefahren. Nicht vergessen werden sollte zudem,
dass es noch immer kein Endlager für hoch radioaktiven Atommüll gibt.
Das bedeutet, selbst nach einem Atomausstieg, Risiken ohne Ende
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