(ots) -
Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) fordert die
vollständige Reform der Körperschaftssteuer. Damit sie ihrem Namen
gerecht wird, soll sie künftig einzig auf Produkte der Körperpflege
erhoben werden, wofür die Deutschen zuletzt rund 14,5 Milliarden Euro
ausgaben. Dabei schlägt das IW Köln als soziale Komponente
differenzierte Steuersätze vor. Ein ermäßigter Satz von 5 Prozent
sollte auf Grundprodukte zur Schweiß- und Geruchsreduktion angewendet
werden. Der erhöhte Satz von 10 Prozent wäre dann für Edelparfüms und
realitätsverfälschende Produkte zu zahlen. Produkte der Babypflege
bleiben wegen der demografischen Entwicklung steuerfrei. Um das
Handwerk zu stützen, sollen die von professionellen Dienstleistern
aufgebrachten Pflegeprodukte ebenfalls von der Steuer ausgenommen
werden.
Das Steueraufkommen berechnet das IW nach einem komplizierten
Schlüssel, wobei es Personen im schminkfähigen Alter, körperlich hart
arbeitende Männer und Nicht-Bartträger in die Bemessungsgrundlage
entsprechend dem Bevölkerungsanteil einfließen lässt. Danach rechnet
das IW künftig mit Mehreinnahmen von gut einer Milliarde Euro pro
Jahr. Zusätzlich wird auch das Mehrwertsteueraufkommen um eine
viertel Milliarde Euro steigen. Denn wie beim Benzin wird nämlich der
Mehrwertsteuersatz auf die Gesamtkosten aufgeschlagen. Die
Neuregelung sollte zügig, spätestens bis zum 1. April 2012 umgesetzt
werden. Damit würde ein wesentlicher Beitrag zur Einhaltung der
Schuldenbremse durch Bund und Länder geleistet.
Pressekontakt:
Gesprächspartner im IW:Ralph Brügelmann, Telefon 030 27877-102