(firmenpresse) - Das Kulturprojekt | tristia exilkunst festival | präsentiert und diskutiert unterschiedliche Arbeiten von internationalen KünstlerInnen, die als ExilantInnen derzeit in Berlin wohnen. Das Festival wird im Juni 2008 rund um den Internationalen Flüchtlingstag (20.06.2008) in Berlin stattfinden.
Viele internationale KünstlerInnen haben bereits ihre Arbeiten bei der Festivalorganisation eingereicht, darunter Bildhauer und Literaten. Damit im Rahmen der Veranstaltungen möglichst vielseitige Kunst zum Thema Exil gezeigt werden kann, wird weiterhin ExilkünstlerInnen die Möglichkeit gegeben, ihre künstlerischen Tätigkeiten vorzustellen.
Noch bis Ende November 2007 können ExilantInnen ihre Arbeiten aus allen Bereichen der Kunst beim | tristia exilkunst festival | einreichen. Die Festivalorganisatoren (ein engagiertes Team aus den Bereichen Kulturwissenschaft, Literatur und Gesellschaftsfor-schung) freuen sich auf KünstlerInnen jeglicher Stil- und Ausdrucksformen.
Der bekannte Schriftsteller und Publizist, Amir Valle, übernimmt die künstlerische Leitung. Er selber wurde aufgrund seiner Arbeit aus seiner Heimat Havanna verbannt. Dadurch kennt er als Künstler und Exilant die Problematik aus eigener Perspektive. Der syrische Maler Maged Houmsi stellt einen Teil seiner ausdrucksstarken Bilder, die einen Einblick in die letzten 27 Jahre seines Exils geben, für das Projekt zur Verfügung. Um das Thema Exil nicht nur künstlerisch, sondern auch politisch und sozial einzubinden, werden am Festival ExpertInnen aus der Exilforschung und der Flüchtlingsberatung teilnehmen. Ob Malerei, Fotografie, Tanz, Film, Literatur oder Musik: genreübergreifend wird Kunst als wesentlicher Bestandteil des Exils gezeigt.
„Tristia“ nannte der römische Dichter Ovid seine „Lieder aus der Verbannung“, in denen er bereits 8-12 n. Chr. seine Verzweiflung und das Dilemma des Exils beschrieb. Trotz zunehmender Aufgeschlossenheit hat sich bis heute nicht viel verändert: der Exil-Iraner Dr. Sam Vaseghi, Gründer der „Iran Open Publishing Group“ und des „Archivs der iranischen Exilliteratur“, erkennt eine direkte Beziehung zwischen der historischen Exilforschung und den Exilanten der Gegenwart: „Die Funktionsmechanismen von totalitären Regimen sind die gleichen wie früher. Darum haben Exilanten auch nach wie vor die gleichen Probleme, bis hin zu schlimmen Traumatisierungen.“ Selbst im Exil wird die Veröffentlichung der Arbeiten erschwert, nicht nur durch Seilschaften derer, denen der Künstler auch in seiner Heimat ungelegen kam, sondern auch durch die geringe Beachtung im Exil gewährenden Land.
Die Ausschreibungszeit für die Eingabe von Arbeiten dauert bis zum 30.11.2007. Anmeldung unter: www.tristia.de, E-Mail: art(at)tristia.de.
Das tristïa exilkunst festival bietet Künstlern im Exil die Möglichkeit, ihre Arbeiten zu präsentieren und ihre Geschichten zu erzählen. Wir mischen in den Veranstaltungen nicht nur die Genres durcheinander, sondern durchmischen sie auch mit den persönlichen Erlebnissen der Exilanten; von ihrer Heimat, den Günden der Flucht, der Reise, der Ankunft oder dem Alltag in Berlin.
Das Festival bezieht die akademische Exilforschung genauso ein, wie die sozialen Auswirkungen der politischen Entscheidungen im Einwanderungs- und Asylrecht.
Im Mai / Juni 2008 wird das tristïa exilkunst festival stattfinden. Dabei sind mehrere Veranstaltungen mit unterschiedlichen Schwerpunkten an verschiedenen Orten in Berlin geplant. So wird die feierliche Eröffnung Platz für Performances auf einer großen Bühne bieten (Tanz, Literatur, Musik), aber auch ein Podiumsgespräch zur Themeneinführung Exil.
Die nächste Veranstaltung wird eine Vernissage mit Fokus auf der bildenden Kunst, aber auch hier wird Raum für andere Kunstrichtungen gegeben: Autorenlesung, Musik und Performance im kleineren Galerie-tauglichen Rahmen.
Die dritte, bislang abschließende Veranstaltung fokussiert die jüngere und lautere Musik und wird in Club-Atmosphäre stattfinden. Hier können Bands, Rapper und DJ`s auftreten, aber auch Tanz oder weitere Installationen.
Intoleranz und Rassismus sind grundlegende Beschneidungen der Menschenrechte, sowohl in den Herkunftsländern der Exilanten, als auch in der exilgewährenden Gesellschaft, in denen die Flüchtlinge meist nur geduldet, ertragen und künstlerisch marginalisiert werden. Doch Berlin lebt von der Vielfalt, kann diese aber nur erfahrbar machen, wenn Austausch und Dialog gepflegt werden. Diese Vielfalt steht bei jeder Veranstaltung des Festivals im Vordergrund.
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Julia-R. Hoppe
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