(ots) -
Weil die USA schon lange bedeutend mehr Waren importieren, als sie
exportieren, weisen sowohl die Handels- als auch die Leistungsbilanz
der Vereinigten Staaten seit Jahren ein großes Minus auf. Im Jahr
2008 - dem letzten Jahr, das noch nicht durch die Ereignisse der
Weltwirtschaftskrise geprägt war - betrug das amerikanische
Warenhandelsdefizit 840 Milliarden Dollar. Das größte Ungleichgewicht
im bilateralen Handel besteht mit China: Der Wert der von den
Amerikanern aus dem Reich der Mitte importierten Waren lag 2008 um
268 Milliarden Dollar über dem Wert der dorthin exportierten Güter.
Damit ist China der wichtigste Handelspartner der USA. Die
Vereinig-ten Staaten werfen der Regierung in Peking in diesem
Zusammenhang schon seit vielen Jahren vor, dass sie die chinesische
Währung Yuan künstlich niedrig halte und sich auf diese Weise
Wettbewerbsvorteile im Exportgeschäft verschaffe. Im Sommer 2010
reagierte China auf diese Kritik und ließ eine sachte Aufwertung der
Landeswährung zu - die Exportpreise für die chinesischen
Billigprodukte tangierte dies bislang allerdings kaum. Wenn die USA
tatsächlich ihr massives Leistungsbilanzdefizit reduzieren wollen,
ist es mit einer deutlichen Aufwertung des Yuan allein aber ohnehin
nicht getan. Eine weniger expansive Geld- und Fiskalpolitik der
Vereinigten Staaten dürfte eben-falls helfen, das Ungleichgewicht zu
reduzieren.
Klaus Hafemann, Michael Hüther: Entwicklung und Determinanten des
US-Leistungsbilanzdefizits, in: IW-Trends 1/2011
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