(ots) - Apotheken sparen durch die Umsetzung der
Rabattverträge mehr als je zuvor. Die Krankenkassen haben im Jahr
2010 mehr als 1,1 Mrd. Euro an Rabatten auf ihre Arzneimittelausgaben
erhalten. Darauf weist der Deutsche Apothekerverband (DAV) hin, der
die Einsparungen für 2010 bislang auf rund 1 Mrd. Euro geschätzt
hatte. Damit erzielten die Kassen rund 270 Mio. Euro oder 32 Prozent
mehr Rabatte als im Vorjahr - 2009 waren es 846 Mio. Euro gewesen.
Die Rabatte der Hersteller an die Kassen müssen von den
Arzneimittelausgaben der Kassen in Höhe von 27,9 Mrd. Euro (2010)
bzw. 27,6 Mrd. Euro (2009) noch abgezogen werden.
"Diese aktuellen Zahlen widerlegen die falschen Einschätzungen
vieler selbst ernannter Experten", sagt DAV-Vorsitzender Fritz
Becker. "Trotz dieser neuen Zahlen aus dem Gesundheitsministerium
herrscht immer noch viel Intransparenz bei den Rabattverträgen. Die
Kassen müssen ihre erzielten Einsparungen endlich im Detail
offenlegen, um Aufwand und Nutzen beurteilen zu können." Der DAV
fordert von den Krankenkassen seit langem eine bessere Information
der Versicherten. So sind seit Jahresbeginn 2011 viele neue
Rabattverträge in Kraft getreten. Je nach Kassenzugehörigkeit der
Patienten müssen die Apotheker den Rabattarzneimitteln grundsätzlich
Vorrang einräumen.
Von den 1,117 Mrd. Euro Einsparungen durch Rabattverträge im Jahr
2010 haben vor allem die AOK mit 454 Mio. Euro und die Ersatzkassen
(vdek) mit 417 Mio. Euro einen großen Anteil. Dahinter folgen
Betriebskrankenkassen (BKK) mit 136 Mio. Euro und die
Innungskrankenkassen (IKK) mit 44 Mio. Euro. Die Zahlen basieren auf
der jüngsten "KV 45"-Statistik des Bundesgesundheitsministeriums.
Rabattverträge sparen den gesetzlichen Krankenkassen seit 2007 viel
Geld. Die Einsparungen werden durch einen stark erhöhten Aufwand in
den Apotheken realisiert. So entsteht bei jedem Wegfall oder
Inkrafttreten eines Rabattvertrags in den Apotheken erheblicher
Erklärungsbedarf und somit Personalaufwand. Dazu kommen noch
Computer-, Logistik- und Lageraufwand.
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