(ots) - Insgesamt empfindet die Hälfte der Deutschen (49
Prozent) ihre Chancen als schlecht, jetzt einen neuen Job zu finden.
Gut ein Viertel der Befragten (25,4 Prozent) macht dafür die
schlechte Arbeitsmarktlage verantwortlich. Ein Ergebnis, das bei der
aktuellen wirtschaftlichen Situation realitätsfern wirkt: Nach der
schwersten Rezession der Nachkriegszeit und dem für deutsche
Verhältnisse hohen Wirtschaftswachstum von 3,6 Prozent in 2010
zeichnet sich schon jetzt ein wachsender Fachkräftemangel ab. Vor
diesem Hintergrund ist es auch überraschend, dass 88 Prozent der
befragten Arbeitnehmer davon ausgehen, mehr Chancen auf dem
Arbeitsmarkt zu bekommen, wenn sie eine Aufgabe annähmen, die unter
ihrem tatsächlichen Qualifikationsniveau liegt.
Wie die aktuelle Studie "Arbeitsmarkt 2011 - Perspektive der
Arbeitnehmer" im Auftrag des Personaldienstleistungsunternehmens
orizon GmbH ergab, sehen aber auch über die Hälfte der Befragten
(54,1 Prozent) in persönlichen Eigenschaften den Grund für die
individuell als schlecht empfundenen Perspektiven. Zu diesen
"persönlichen Eigenschaften", die die Jobaussichten einschränken,
zählt wiederum knapp die Hälfte (42,9 Prozent) ein zu hohes Alter.
Weitere Aspekte sind mangelnde Flexibilität, eingeschränkte
Mobilität, aber auch Faktoren wie "allein erziehend" oder
"körperliche Einschränkungen". Lediglich 16,6 Prozent betrachten
möglicherweise mangelnde berufliche Qualifikation als Hindernis, eine
neue Anstellung zu finden.
Sehen 82 Prozent der Arbeitsuchenden kaum Chancen, beurteilen 75
Prozent der Schüler und Auszubildenden ihre Aussichten als gut bzw.
sehr gut. Bestätigt wird diese Selbsteinschätzung durch die
Ergebnisse der Untersuchung "Politikforschung" von TNS Infratest aus
dem Oktober 2010: 63 Prozent gaben dem zufolge an, "einen
Ausbildungsplatz gefunden zu haben, der den eigenen Wünschen
entspricht".
Bewusstseinswandel: Behaglichkeit statt Leistungsgedanke?
Gefragt, zu welchen Zugeständnissen sie bereit wären, sagten 88
Prozent, sie würden einen Job annehmen, der unter ihrer beruflichen
Qualifikation liegt. Das Ergebnis lässt auf fehlende Motivation und
eine sinkende Leistungsbereitschaft schließen - was angesichts der
wachsenden Herausforderungen im Arbeitsmarkt erstaunlich ist:
Deutsche Unternehmen sind intensiv auf der Suche nach
hochqualifizierten Fachkräften, und auch die arbeitsmarkpolitische
Diskussion dreht sich in erster Linie um dieses Thema. "Aktuelle
Untersuchungen prognostizieren, dass wir im Jahr 2020 einen
Fachkräftemangel von bis zu zwei Millionen haben werden", sagt Dr.
Marcus Opitz, Geschäftsführer der orizon GmbH. "Und bereits heute ist
klar, dass die berufsspezifische Spezialisierung noch weiter zunehmen
wird. Das heißt mit anderen Worten, es gibt schon heute kaum noch
Jobs, die mit einer minimalen Schul- und Berufsbildung zu meistern
sind. Die heutige Herausforderung, vor der unsere Gesellschaft steht,
ist die strategische Aus- und Weiterbildung der offiziell 3,4
Millionen Arbeitslosen sowie der einen Million statistisch bewusst
nicht erfasster Arbeitswilliger ohne reguläre Beschäftigung", führt
Opitz aus.
Erhebungsmethode
Bevölkerungsrepräsentative Online-Befragung mit 2.078 Befragten
zwischen 18 und 65 Jahren. Zur Gewährleistung der Repräsentativität
wurden vorgegebene Quoten über die Merkmale Alter, Geschlecht,
Schulbildung und Bundesland etabliert. Verzerrungen wurden durch
Gewichtung aufgehoben, als Referenzdatei für die Gewichtung wurde die
TdW 2011 (Typologie der Wünsche - Marktmedia Studie, Gewichtung nach
Mikrozensus) zugrunde gelegt.
Ãœber die orizon Gruppe
Unter dem Dach der orizon Gruppe bündeln drei anerkannte
Spezialisten der Zeitarbeit und Personalvermittlung ihre Kompetenz:
jobs in time, RP Personal und RKM. Die Unternehmensgruppe bietet das
gesamte Spektrum der Personaldienstleistungen an und deckt mit den
drei Tochtergesellschaften gleichfalls jedes Berufsfeld ab. Mit mehr
als 9.000 Mitarbeitern an über 100 Standorten gehört die orizon GmbH
zu den zehn führenden Personaldienstleistern in Deutschland.
Grafiken zum download:
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