PresseKat - Die Orte für Größe

Die Orte für Größe

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Nach über 15 Jahren der Herausforderung und des Kampfes mit sich, seiner Umwelt und immer neuen sportlichen und sozialen Projekten engagiert sich behinderten Extremsportler Florian Sitzmann für locationspotter.com - einer Real-Life-Community, die Menschen und Plätze vernetzt -, um zu zeigen, dass es an allen Orten der Welt Menschen gibt, die füreinander da sind.

(firmenpresse) - Er hat viel zu erzählen und jeder hört zu. Nicht weniger als 300 Schüler lauschen heute den Ausführungen in der Aula und starren dabei gebannt in Richtung Bühne, wo Florian Sitzmann aus seinem Leben, über Motivation, Wille und Mut berichtet und dazu viele beeindruckende und teilweise schockierende Photos zeigt. Jeder, sogar der Klassenclown oder der Störenfried sind ruhig und gefesselt: denn er ist sehr glaubwürdig und strahlt einerseits diese Ruhe und Besonnenheit aus, wenn er in plastischen Erzählungen verbal Bilder aus seinem Leben nachzeichnet - anderseits fasziniert die Zuhörer das Geheimnisvolle, das er ausstrahlt. Aus seinen Worten, so meint man, spricht die viel zitierte "Erkenntnis" oder die Wahrheit seines Lebens, vorgetragen in persönlichem Ton und alltäglicher Sprache. Er ist er selbst geblieben und verzichtet auf theatralische, salbungsvolle Ansprachen. Strahlt vielleicht gerade deshalb Größe aus. Egal was auch passieren mag, er wächst an seinen Aufgaben, wird stärker und sprüht vor positiver Energie. Diese Energie, das Leben zu bejahen möchte er an die Zuhörer weitergeben. In seinen Augen glaubt man das lodernde Feuer dieser Energie brennen zu sehen. Doch das war nicht immer so.

Bei einem Motorradunfall vor 15 Jahren verlor Florian Sitzmann beide Beine und verbrachte viele Jahre in Krankenhäusern und Rehabilitations-einrichtungen. In so manchem Moment fühlte er sich kraftlos, einsam und wusste dann auch nicht immer wie es weitergehen würde - eins kam für ihn jedoch nie in Frage: aufgeben!
Einige hätten nach schrecklichen Jahren in den Krankenzimmern dieser Republik keinen Willen mehr gehabt, weiterleben zu wollen. Aber durch seine Familie, seine Freunde und vielleicht auch eine Brise Glauben an Gott fand er seinen Weg. Den er heute mit viel Selbstvertrauen und vielleicht auch ein bisschen Stolz gehen kann.
Noch im Krankenbett begann er damit sein Leben in Angriff zu nehmen: er begann mit dem sportlichen Training. Mit dem Handbikefahren fing es an - heute macht Florian Sitzmann vor keiner Sportart halt. Er ist ehrgeizig und zielstrebig: von Rafting über Wasserski, Ultraleichtflügen, Segeln oder Ski, alles ist möglich.




Mit dieser Einstellung brachte er es auch im professionellen Handbike-Zirkel sehr weit: jahrelang dominierte er die Weltspitze, war deutscher Meister, Vizeweltmeister und der deutsche Fahrer bei den Paralympics in Athen. Bei den regelmäßigen Handbike-Wettkämpfen überlässt er mittlerweile anderen die vorderen Plätze. Zuletzt fuhr er bei dem Extremsport-Radrennen Styrkeproven weit über 500 Km am Stück in rund 30 Stunden. Weltrekord!

Sollte es in Florian Sitzmanns Leben je einen wahren Tiefpunkt gegeben haben, so ist er heute deutlich von diesem entfernt. Er sprüht vor Energie, und er möchte diese Energie auf andere übertragen. Seit dem letzten Jahr bestreitet er Vorträge in Deutschland sowie im deutschsprachigen Ausland und berichtet darin über sein Leben und seine Projekte. Dabei ist ihm besonders wichtig, dass die Zuhörer nachvollziehen können, wie es ihm ergangen ist. Er spricht offen über Probleme für Menschen mit Handicap, lässt auch grausame Teile seines Lebens nicht aus und bringt sie mit dem nötigen Ernst, aber auch Charme und Witz dem Zuhörer näher. Lässt diesen Erlebtes nachvollziehen, ohne zu beschönigen, aber auch ohne zu deprimieren. Auch wenn diese Vorträge anstrengend sind, nimmt Florian das gerne in Kauf. Er möchte zeigen, dass es nach Schicksalsschlägen möglich ist, den Lebensmut wieder zu finden. Laut Florian liegt der Schlüssel vor allem in der eigenen Einstellung und dem Umfeld, der Familie und dem Freundesnetzwerk. Er muss es wissen. Er ist das beste Beispiel: er hat es erlebt!

Oftmals bedauert Florian Sitzmann, dass er das Feedback der Menschen nur selten erleben kann, und dass sich daher auch leider nur selten Gespräche oder gar Synergieeffekte ergeben können. Gerne möchte er auch noch nach den Vorträgen mehr über die Wirkung seiner Aussagen und die vielen neuen Bekanntschaften erfahren und regt vor allem dazu an, gegenseitig in Kontakt zu bleiben und sich zu unterstützen. "Denn in vielen Situationen in denen Menschen resignieren, fehlt einfach nur jemand der da ist, zuhört", weiß er zu berichten, "Nicht unbedingt jemand der so viel durchgemacht hat, wie ich. Oft fehlt einfach ein kleiner Anstoß, den Mut wieder zu finden. Den ich zwar gerne gebe, den aber auch jeder andere geben könnte, der eine lebensbejahende Einstellung hat, zuhört und sich auf den anderen einlässt!".

Das brachte Florian dazu darüber nachzudenken, inwieweit dieser Gedanke weiter getragen werden könnte. Der nächste logische Schritt schien zu sein, den Weg ins Internet zu gehen. Obwohl Florian Sitzmann seit vielen Jahren eine eigene Homepage hat (www.dersitzmann.de) und so ein gewisses Maß an Austausch entstehen kann, müsste in Zukunft eine stärkere Wechselwirkung und Kommunikation zwischen den Menschen möglich sein. Seit mehreren Jahren war Florian Sitzmann daher auf der Suche nach einer Community, in der sich vor allem auch ohne sein persönliches zutun, Menschen vernetzen würden. Das war seiner Ansicht nach, leichter gesagt als getan, da die gesuchte Internetgemeinschaft fernab der vorhandenen anonymen Cyberwelten stattfinden sollte. Eine Community, die sich ihrem Namen entsprechend verhält: eine Gemeinschaft von Menschen, die - vor allem auch - in der Realität ansprechbar und füreinander da sind. Jetzt ist er fündig geworden.

Bereits im Jahr 2006, als die locationspotter.com-Initiatoren Simon Lasslop und Florians Bruder Daniel Sitzmann, ihm von ihrem Projekt einer "Real-Life-Community" berichteten war er begeistert. Er verfolgte die Entwicklung mit Spannung und gab viele hilfreiche Tipps. Mit locationspotter.com entstand eine Real-Life Community, die den Namen wirklich verdient: denn locationspotter.com stellt wieder das "offline" Leben in den Vordergrund. Der einfache Ansatz besteht darin, dass die Hauptobjekte "Locations" (engl. für Plätze oder Orte), also verschiedenste Orte weltweit sind, die durch die Mitglieder in Form von einzelnen kleinen Websites angelegt, mit Informationen versehen, bewertet und diskutiert, sowie mit Terminen, Personen, Gruppen und Photos verknüpft werden können. Dabei ist der Begriff "Location" mit Absicht weit gesteckt - als Location versteht sich jeder Ort, an dem man sich aufhalten & Menschen treffen kann: das kann die Pizzeria an der Ecke, die beste Ecke der Stadt zum Abschalten, eine schöne Sportstrecke, der angesagte Club in der Großstadt, der Urlaubsort, die Shopping-Meile, der Park oder die Bank die in diesem steht, der Ort mit der persönlich am fesselndsten Situation sein, der Bus oder die U-Bahn, die Menschen von A nach B befördert, aber auch der Fleck des Planeten, wo man einem wichtigen Menschen begegnet ist, oder auch Festivals oder Feste mit wechselnden Orten und Terminen sein. Die Nutzung der locationspotter-Plattform ist natürlich kostenlos, offen für alle Ideen und alle User.

Noch heute findet Florian Sitzmann die Idee der locationorientierten Community super, denn Menschen suchen seiner Meinung nach nicht nach einem virtuellen Gesprächspartner, sondern nach realen Personen die ähnliche Interessen und Eigenschaften haben. Und wie könnten diese Gemeinsamkeiten einfacher zustande kommen, als durch die Tatsache, dass man sich z.B. in seiner Freizeit gerne an den gleichen Plätzen aufhält? "Hätte es so etwas vor fünf bis zehn Jahren gegeben, wäre mir der ein oder andere Alleingang erspart geblieben", erinnert sich Florian Sitzmann. "Gerade aktive Menschen wie ich werden ihren Spaß damit haben. Wenn jeder seine Lieblingsorte für Sport, Shopping oder Nightlife hinterlässt, werden sich bestimmt viele interessante Personen treffen! „Und sicher", weiß Florian, "werden daraus Freundschaften entstehen." Da jeder innerhalb der Community sein Profil mit eigenen Informationen und Eigenschaften füllen, sich Locations oder Gruppen zuordnen, Termine mit anderen vereinbaren oder Photos teilen kann, bestehen durch die hohe Vernetzung multiple Wege, um sich zu finden.

Florian Sitzmann findet das System gut durchdacht und einfach zu bedienen. Er freut sich auf viele Menschen, vor allem aber über neue Orte, die Geschichten aus deren Leben erzählen. Speziell dafür bietet das Portal, neben der Möglichkeit seine Meinung zu hinterlassen, das sog. "Location-Diary", ein Tagebuch, das wie das Gedächtnis eines Ortes fungiert und alle Geschichten, Erlebnisse, traurige, glückliche, lustige oder vielleicht auch peinliche Situationen sammelt, die dort jemandem passiert sind. Und im Vergleich zu vielen anderen Communities die sehr anonym daherkommen, ist hier durch die starke Vernetzung von Personen, Locations, Terminen und Gruppen möglich (natürlich im Sinne des Datenschutzes auch ausschaltbar) anderen viel über sich zu zeigen. Wer möchte kann sein Profil auch als Webseite freischalten. Besonders spannend erscheint Florian jedoch die Möglichkeit gleich zu erkennen, an welchen Orten jemand anzutreffen ist oder zumindest die gleichen Lieblingslocations hat, wie man selbst. So ist es einfach online "Freunde" zu finden, die in die Realität mitgenommen werden können; eine umgekehrte Kontaktaufnahme ist oftmals deutlich schwieriger.

Dieser Trend der Entwicklung freut den sportlich aktiven Florian Sitzmann besonders, denn "endlich nutzen Menschen das Internet wieder als Hilfsmittel, um ihr richtiges Leben zu planen. Online verabreden und dann draußen mit echten Freunden zum Sport oder zum Feiern treffen". Gerade das macht locationspotter.com interessant: innerhalb der Nutzergemeinschaft können sich Sehnsüchte erfüllen! Nach Bekanntschaften und neuen Freunden, potentiellen Partnern, vielleicht die pure Neugier, oder Spaß, möglicherweise auch ein wenig der Wunsch nach neuer Ernsthaftigkeit, die letzthin im Internet verloren gegangen zu sein scheint. Locationspotter.com ist facettenreich und so offen, dass jedem Mitglied die Möglichkeit gegeben wird, die Basis der Plattform mitzugestalten.

Florian Sitzmann erkennt in der vorliegenden Version von locationspotter.com vor allem ein wichtiges Statement für die Gesellschaft: es darf keine Ausgrenzung von Menschen mit handicap geben! "Meistens geschieht diese zwar nur indirekt, in dem einfach nicht über dieses Thema nachgedacht wird, aber jeder Mensch - ob mit oder ohne Beine oder Arme, Gelähmte und geistig Beeinträchtigte - hat ein Recht integriert zu werden". Locationspotter.com geht den ersten Schritt, alle Locations werden mit speziellen Hinweisen für Rollstuhltauglichkeit versehen. Zusätzlich dazu entsteht durch Photos, Beschreibungen, Eigenschaften, Standort- und Nachbarschaftskarten mit Entfernungen, dem "Diary" und nicht zuletzt den Meinungen deutlich mehr als ein profaner Location-Guide!

Auch Florian erinnert sich an viele Orte die er gesehen oder an denen er unvergessliche Situationen erlebt oder spannende Menschen kennen gelernt hat. Orte, die Eckpunkte seines Lebens sind. Orte, von denen er heute den Schülern in seinem Vortrag berichtet: von dem alles verändernden Motorradunfall auf dem Heimweg vom holländischen Ijsselmeer, der Krankenhausodyssee, den sportlichen Erfolgen im In- und Ausland, gekrönt von den Paralympics in Athen, dem Kennen lernen seiner heutigen Ehefrau Eveline, den gemeinsamen Urlauben im fernen Ausland. Alle gehören zu Florians Leben. Heute fragt er, "welche gehören zu Eurem"?

Obwohl alle Vorträge so verschieden sind wie die Art und die Fragen der Zuhörer, macht es Florian heute sichtlich Spaß. Mit vielen spontanen Witzen und Anekdoten, kann er trotz des ernsten Themas eine durchweg positive, fast humoristische Stimmung halten. Nur deshalb kommt es nicht einmal den Schülern der Mittel- und Oberstufe komisch vor, wenn Florian von vielleicht hochtrabenden Begriffen wie Motivation, positiver Lebenseinstellung, Mut und menschlicher Größe spricht. Am Ende des Vortrages entlässt Florian Sitzmann, der sich an seine Schulzeit erinnert und damals mit einer Körpergröße von deutlich über zwei Metern immer der längste von allen Schülern gewesen war, die Zuhörer zwinkernd mit den Worten - "im Sitzen bin ich immer noch größer als Ihr - jetzt bin ich Sitzriese." ;-)

"Leider hat innere, menschliche Größe nichts mit körperlicher zu tun", so ein bedächtiger Zuhörer, "sonst wäre Flo der Größte hier im Raum".

Florian Sitzmann in Aktion sehen? Vorträge und Fernsehauftritte bieten dafür die Möglichkeit. Mehr Informationen finden sich unter www.dersitzmann.de und www.locationspotter.com.

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Datum: 13.11.2007 - 14:10 Uhr
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