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Kein Konsumverzicht zugunsten der Altersvorsorge / Studie der Sparda-Bank Berlin: Einzahlungen in Vorsorgeprodukte werden häufig ausgesetzt oder abgebrochen.

ID: 386422

(ots) - Obwohl eine große Mehrheit der Deutschen eine
private Altersvorsorge für dringend erforderlich hält, sind die
meisten aber nicht zum Konsumverzicht zugunsten der Absicherung ihres
Lebensstandards im Alter bereit. Nur die Hälfte kennt zudem die
eigenen konkreten Ansprüche aus dem staatlichen Rentensystem. Zu
diesem Ergebnis kommt eine Studie der Sparda-Bank Berlin, für die die
Steinbeis-Hochschule mehr als 1.000 Bundesbürger befragt hat. Grund
für die mangelnde Bereitschaft zur Vorsorge ist, dass viele durch die
Finanzkrise das Vertrauen in Altersvorsorgeprodukte verloren haben.
Fast die Hälfte der Befragten gibt an, die Einzahlung in ein
Vorsorgeprodukt ausgesetzt oder sogar abgebrochen zu haben. Vor allem
von der Politik fühlen sich die Bundesbürger schlecht über das Thema
informiert.

Eberhardt: Verfahren vereinfachen

"Wir setzen bei unserem Rentensystem immer noch auf den schon
lange überholten Generationenvertrag", so Dr. Klaus Eberhardt,
Vorstandsvorsitzender der Sparda-Bank Berlin. "Aber gerade vor dem
Hintergrund der demografischen Entwicklung führt das im staatlichen
Rentensystem zu gewaltigen Vorsorgelücken und in nicht wenigen Fällen
zu Altersarmut. Das ist eine überaus beunruhigende Entwicklung mit
gravierenden Folgen in der Zukunft. Es muss dringend zu einem
Umdenken kommen."

In der Pflicht sieht Eberhardt zum einen die Anbieter von
Altersvorsorgeprodukten: Sie müssten durch eine klare und nachhaltige
Geschäftspolitik das Vertrauen der Kunden zurück gewinnen. "Aber auch
die Politik ist gefordert, konsequente Aufklärungsarbeit zu leisten
und die Wahrheit über die Rentenerwartungen nicht länger
schönzureden."

Eberhardt fordert zudem die Politik auf, das Verfahren besonders
bei der Rieste-Rente zu vereinfachen und attraktiver auszugestalten.




"Wenn die Altersvorsorge wie in diesen Tagen durch eine ungeschickte
Kommunikation zusätzlich ins Gerede kommt, fördert das nicht gerade
das Vertrauen der Bürger." In den vergangenen Tagen war bekannt
geworden, dass in 1,5 Millionen Fällen der Bund insgesamt knapp eine
halbe Milliarde Euro an bereits gezahlten Zulagen zurückfordert. Die
betroffenen Sparer waren nicht oder nur schlecht darüber informiert
worden.

Demografische Entwicklung in Deutschland

Das Thema Altersvorsorge ist seit Jahren intensiv in der
Öffentlichkeit präsent. Die demografische Entwicklung in Deutschland
stellt dabei einen wesentlichen Treiber für die private
Altersvorsorge dar. Im staatlichen, umlagefinanzierten Rentensystem
wird das Verhältnis zwischen den Leistungsempfängern und den
Einzahlern zunehmend ungünstiger. Während in der Vergangenheit
mehrere Einzahler einen Leistungsempfänger finanzierten, entwickelt
sich diese Relation immer mehr hin zu einem eins-zu-eins-Verhältnis.
Dies ist vor allem auf die höhere Lebenserwartung der Bürger und die
niedrigen Geburtenraten zurückzuführen, welche eine zunehmende
Überalterung der Bevölkerung begünstigen.

Rolle der Politik bei der Aufklärung negativ bewertet

Die Bürger sind sich über die daraus resultierenden Folgen auf
ihre Rentenansprüche grundsätzlich im Klaren, haben häufig aber keine
detaillierten Kenntnisse über die genauen persönlichen Auswirkungen.
Knapp 50 Prozent der Bürger in Westdeutschland und 40 Prozent in
Ostdeutschland sind der Ansicht, zum Thema Altersvorsorge gut
informiert zu sein. Nur jeweils knapp 10 Prozent stufen ihren
Informationsstand als ungenügend oder mangelhaft ein. Frauen bewerten
ihren Kenntnisstand dabei grundsätzlich etwas geringer als Männer.
Die beste Aufklärungsarbeit wird aus Sicht der Privatpersonen durch
die Medien geleistet, am negativsten wird die Rolle der Politik
bewertet.

Eigene Rentenansprüche oftmals unbekannt

Während der allgemeine Informationsstand eher positiv eingeschätzt
wird, herrscht häufig eine geringe Detailkenntnis vor. Zwar werden
die Rentenansprüche oftmals als allgemein nicht ausreichend angesehen
und knapp die Hälfte der Deutschen rechnet nicht damit, den
Lebensstandard im Alter halten zu können, es kennen dabei aber
insgesamt nur rund 50 Prozent ihre konkreten Ansprüche. Diese liegen
dabei in Westdeutschland mit etwa 750 Euro (addierte staatliche und
private Ansprüche), deutlich höher als in Ostdeutschland (etwa 600
Euro). Vor diesem Hintergrund wird eine zusätzliche private Vorsorge,
über alle Einkommensklassen hinweg, mehrheitlich für notwendig
erachtet.

Interesse am Thema Altersvorsorge hat nachgelassen

Hierbei muss allerdings angemerkt werden, dass bei etwa 30 Prozent
der Bürger in Westdeutschland und sogar 35 Prozent in Ostdeutschland
das Interesse am Thema Altersvorsorge nachgelassen hat. Ein möglicher
Erklärungsansatz hierfür kann in den erlittenen Vertrauensverlusten
vieler Anleger gesehen werden. So geben etwa 50 Prozent an, dass es
in der Vergangenheit zu einem Vertrauensverlust in
Altersvorsorgeprodukte gekommen ist.

Finanzielle Spielräume werden häufig nicht genutzt

Dieser Vertrauensverlust liefert, in Verbindung mit dem
nachgelassenen Interesse, eine mögliche Erklärung dafür, warum
aktuell bestehende finanzielle Freiräume nicht zur Altersvorsorge
genutzt werden. So geben 40 Prozent der Westdeutschen und 30 Prozent
der Ostdeutschen an, aktuell finanzielle Spielräume zu besitzen,
welche zur privaten Altersvorsorge genutzt werden könnten. Diese
Potentiale werden allerdings von der Bevölkerung nur unzureichend
genutzt. Dies wird unter anderem an der geringen Bereitschaft,
Lohnerhöhungen in die Altersvorsorge zu investieren, deutlich. Nur 45
Prozent der Bürger in Westdeutschland und sogar nur 35 Prozent in
Ostdeutschland können sich eine derartige Verwendung vorstellen.

Sicherheit und Transparenz sind wichtigste Faktoren bei der
Produktauswahl

Die bei der Wahl von Altersvorsorgeprodukten wesentlichen Faktoren
unterscheiden sich kaum von den Selektionskriterien bei anderen
Finanzdienstleistungen. So stehen vor allem ein geringes Risiko der
Anlage, geringe Kosten sowie deren Nachvollziehbarkeit im
Vordergrund. Daneben wird besonders auf die Möglichkeit der Anpassung
auf die individuellen Bedürfnisse geachtet. Dem Sicherheitsbedürfnis
vieler Anleger entsprechend kommt der Chance auf eine
überdurchschnittliche Wertentwicklung folglich nur eine
untergeordnete Bedeutung zu, auch mögliche steuerliche Förderungen
stehen nicht im Fokus der Anleger.

Versicherungen werden häufig zur Vorsorge genutzt

Um die Versorgungslücke im Alter zu schließen, werden von den
Deutschen vor allem Versicherungsprodukte und Sparanlagen genutzt. In
der konkreten Produktnutzung bestehen jedoch signifikante
Unterschiede zwischen West- und Ostdeutschland. Während sich die
klassische Kapitallebensversicherung im ganzen Land einer hohen
Beliebtheit erfreut, werden in Westdeutschland private
Rentenversicherungen sowie die betriebliche Altersvorsorge bevorzugt.
In Ostdeutschland hat hingegen die Riester-Rente eine hervorgehobene
Stellung inne. Daneben kommt dem Sparbuch, bei den traditionell sehr
sicherheitsorientierten deutschen Anlegern, eine dominierende
Bedeutung zu.

Einzahlungen in Vorsorgeprodukte werden häufig ausgesetzt oder
abgebrochen

Trotz des Wissens um die Notwendigkeit der privaten Vorsorge und
deren grundsätzlich langfristigen Charakters, werden zahlreiche
Altersvorsorgeprodukte nicht bis zu ihrem vorgesehenen
Fälligkeitstermin bedient. Knapp 25 Prozent der deutschen Bevölkerung
haben die Einzahlung in ein Altersvorsorgeprodukt in der
Vergangenheit abgebrochen. Darüber hinaus haben etwa 20 Prozent die
Einzahlungen in ein solches ausgesetzt, wobei Männer jeweils noch
höhere Abbruch- und Aussetzungsquoten aufweisen als Frauen.

Studie

Die Studie "Altersvorsorge in Deutschland - Aktuelle Situation und
Herausforderungen - ein Ost-West-Vergleich" ist eine Untersuchung der
Sparda-Bank Berlin und des Research Center for Financial Services der
Steinbeis-Hochschule Berlin zur Analyse der Trends und
Herausforderungen in der Altersvorsorge. Die Untersuchung ist eine
repräsentative Befragung von 1.068 Bürgern über 18 Jahren und legt
den Fokus auf die zur Altersvorsorge genutzten Produkte, den
Informationsstand der Bürger sowie deren Einstellung zu
unterschiedlichen themenrelevanten Fragestellungen.

Sparda-Bank Berlin

Die Sparda-Bank Berlin ist die mitgliederstärkste
Genossenschaftsbank Deutschlands mit 89 Filialen in Berlin,
Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und
Thüringen.

Die komplette Studie stellen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Bei
Interesse schreiben Sie uns bitte eine Mail: presse(at)sparda-b.de



Pressekontakt:
Christian Bahlmann
christian.bahlmann(at)sparda-b.de
Tel.: 030 42830-211


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Datum: 13.04.2011 - 09:32 Uhr
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