(ots) - Igielko-Herrlich fürchtet, dass klassische Werbe-
und Media-Agenturen das Product Placement-Geschäft aus Unerfahrenheit
kaputt machen
Hamburg, 13. April 2011 - Ruben Igielko-Herrlich, einer von zwei
Inhabern der Branded-Entertainment-Agentur Propaganda Global
Entertainment Marketing (GEM), hat an TV-Werbung einiges auszusetzen.
Gegenüber dem Business-Lifestyle-Magazin 'Business Punk' (1/2011, EVT
14. April) erklärte Igielko-Herrlich: "Wenn Menschen es irgendwie
vermeiden können, Werbung anzuschauen, werden sie es tun." Das gelte
vor allem für nervige TV-Spots. Deshalb würden viele Menschen ihre
Lieblingsserien bereits werbefrei auf DVD anschauen. Viele Werber
haben seiner Meinung nach immer noch nicht verstanden, dass
Produktmarketing auf traditionellem Wege nicht mehr funktioniere.
Product Placement, das die beworbenen Marken geschickt in die
Handlung einbaut und sie so selbst einen Teil der Geschichte erzählen
lässt, habe deutlich mehr Erfolgschancen, sagt Igielko-Herrlich. Er
platzierte beispielsweise ein Nokia-Handy prominent in den
"Matrix"-Filmen und brachte eine ukrainische Wodka-Marke in
Musikvideos von Lady Gaga unter. Zu Igielko-Herrlichs Kunden gehört
auch der Automobilbauer BMW, mit dessen Fahrzeugen er die Helden in
Actionfilmen ausstattet. Am liebsten aber lässt er Autos von
Bösewichtern fahren: Sie findet er "viel interessanter" als die
aalglatten braven Jungs.
Sorgen macht sich der Propaganda-Gem-Boss über die Zukunft des
Product Placement-Geschäfts, falls traditionelle Werbe- und
Media-Agenturen in dieses Business einsteigen. "Jetzt kommen diese
Leute, die zu viel Geld haben und keine Ahnung. Sie können das ganze
Spiel verderben", so Igielko-Herrlich gegenüber 'Business Punk'. Er
kennt die Branche seit zwanzig Jahren und stattete Anfang der
neunziger Jahre zum Beispiel ein Musikvideo von Madonna mit Bang &
Olufsen-Lautsprechern aus. "Wir achten so sorgfältig darauf, dass
unsere Arbeit im Schatten bleibt. Wenn man die Produkte zu plump in
die Story presst, werden die Zuschauer sauer", befürchtet er. Es gehe
eben "nicht immer um Cash, es geht immer um Wirkung".
Skurrile Auswüchse seines Geschäfts beobachtet Igielko-Herrlich,
wenn gelegentlich russische Oligarchen bei ihm anrufen. Er vertrete
sie aber nicht, da Propaganda Gem grundsätzlich keine Privatpersonen
betreue: "Für sie ist das ein Spiel, ein regelrechter Sport, wer in
den meisten Kinofilmen oder Musikvideos zu sehen ist. Die zahlen
Millionen dafür." Am begehrtesten seien Kürzestauftritte in James
Bond-Filmen.
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