(ots) - Konjunkturelle Erholung positiv für
gewerbliches Geschäft / Vorzieheffekte der Umweltprämie belasten
Privatkundenmarkt / Kundennachfrage nach Mobilitätspaketen
ungebrochen / Refinanzierungssituation signifikant verbessert
In einem schwierigen Marktumfeld in Deutschland konnten die
herstellerverbundenen Autobanken ihren Marktanteil 2010 auf 68
Prozent aller finanzierten oder geleasten Neufahrzeuge ausbauen
(2009: 63 %) und haben ihre Marktführerschaft damit deutlich
unterstrichen.
Während der deutsche Automobilmarkt nach der Sonderkonjunktur
durch die Umweltprämie im vergangenen Jahr insgesamt mit -19 Prozent
rückläufig war, konnten die Herstellerbanken mit 1,7 Millionen
Finanzierungs- und Leasingverträgen (-12 %) deutlich stabiler
abschließen. Das Vertragsvolumen der Autobanken lag 2010 bei rund
83,8 Milliarden Euro (-6 %). Diese Zahlen stellte der Arbeitskreis
Autobanken (AKA) heute auf seiner Jahrespressekonferenz vor.
Erfreulich starker Zuwachs im gewerblichen Geschäft
Im Geschäft mit gewerblichen Kunden spiegelt sich eine deutliche
Erholung der Konjunktur wider: Bei gewerblichen Finanzierungen
erzielten die Autobanken mit 122.000 Neuverträgen Steigerungen von 32
Prozent. Beim gewerblichen Leasing konnten sie mit rund 511.000
Vertragsabschlüssen ein Plus von elf Prozent realisieren. "Den mit
der konjunkturellen Erholung verbundenen erhöhten Bedarf an
Transportkapazität haben Geschäftskunden genutzt, um verstärkt in die
Modernisierung und Erweiterung ihrer Fahrzeugbestände zu investieren
- und dies insbesondere mit der Bank ihrer Herstellermarke",
erläutert Klaus Bentz, Sprecher des Arbeitskreises Autobanken (AKA).
Privatkundenmarkt in Deutschland mit starken Vorzieheffekten
aufgrund der Umweltprämie
Im Privatsegment haben erwartungsgemäß die Vorzieheffekte durch
die Umweltprämie starke Auswirkungen gehabt. In der Folge fehlten
2010 knapp 300.000 Neuzulassungen gegenüber dem Vorjahr. Mit rund
488.000 privaten Neuzulassungen 2010 verzeichneten die Autobanken
hier einen Rückgang von -38 Prozent. "Auch bei den Autobanken steht
den Bestmarken im Privatkundengeschäft 2009 nun eine deutliche
Absatzdelle 2010 entgegen", schildert AKA-Sprecher Bentz. "Wir freuen
uns, dass in den ersten Monaten 2011 nun auch wieder ein Anziehen des
Privatkundengeschäfts spürbar ist."
Premium-Marken mit Aufwind
Die durchschnittlichen Finanzierungs- und Leasingsummen der
Autobanken zeigen, dass Kunden im vergangenen Jahr wieder verstärkt
Premium-Fahrzeuge nachgefragt haben. 2010 lag die durchschnittliche
Finanzierungssumme bei 18.672 (+20 Prozent), die durchschnittliche
Leasingsumme bei 24.395 Euro (+/-0). "Nachdem von der Umweltprämie
vorwiegend die Volumenmarken profitiert haben, die Premium-Hersteller
hingegen kaum, hat sich dies 2010 umgekehrt dargestellt", erklärt Dr.
Michael Reinhart, ebenfalls Sprecher des AKA. "Die aktuellen Zahlen
zeigen, dass im vergangenen Jahr wieder deutlich höhere
Fahrzeugklassen nachgefragt wurden."
Nachfrage nach Mobilitätspaketen der Autobanken ungebrochen
Ein wesentlicher Faktor für den Ausbau der Marktführerschaft durch
die Autobanken ist der dauerhafte Erfolg ihrer Mobilitätspakete,
welche zusätzliche Service- und Versicherungsleistungen rund um das
Automobil für Kunden beinhalten (z.B. Kfz-Versicherung,
Garantieverlängerung, Wartung). "Kunden, die heute einen
Finanzdienstleistungsvertrag abschließen, wollen nicht mehr nur ein
Auto erwerben, sondern die Gesamtkosten ihres Fahrzeugs in einer
monatlichen Rate überschauen können", so Dr. Reinhart. Im vergangenen
Jahr schlossen die Kunden der herstellerverbundenen Autobanken rund
1,9 Millionen zusätzliche Serviceverträge ab. "Der anhaltende Trend
zu Mobilitätspaketen ist ein wesentlicher Wachstumstreiber für die
Autobanken", erläutert der Autobanken-Sprecher. "Aktuell kommen auf
jeden Finanzdienstleistungsvertrag für Neuwagen bereits 1,6
zusätzliche Dienstleistungsverträge - und die Autobanken werden ihr
Dienstleistungsangebot in Zukunft weiter ausbauen."
Positive Finanzmarktentwicklung
Die Refinanzierungs- und Risikosituation der Autobanken hat sich
insgesamt positiv entwickelt. Dies spiegelt sich sowohl in einem
verbesserten Zinsniveau als auch in moderat sinkenden Risikokosten
wider." An der Schnittstelle zwischen Automobil- und Finanzmarkt
positioniert, profitieren wir von unserem fokussierten und stabilen
Geschäftsmodell, was sowohl von unseren Kunden als vom Kapitalmarkt
honoriert wird", sagt Dr. Reinhart. Erfreulich ist in diesem
Zusammenhang auch, dass die ABS-Transaktionen der Autobanken
exzellent geratet werden und die Kreditausfallquoten der
AKA-Mitglieder weiterhin auf einem moderaten Niveau liegen. "Im
Ergebnis sind wir also zufrieden", so Dr. Reinhart.
Ausblick: Optimismus für das weitere Jahr 2011
2010 haben die Herstellerbanken unterstrichen, dass sie mit ihrem
originären Geschäftsmodell auch in schwierigen Marktsituationen
flexibel und adäquat agieren können. Dem weiteren Jahresverlauf 2011
blicken sie nun zuversichtlich entgegen. "Wir gehen davon aus, dass
wir uns auf dem deutschen Automobilmarkt 2011 nun wieder einem
'normalem' Niveau nähern, welches in den nächsten Jahren bei 3,1 bis
3,3 Millionen Neuzulassungen liegen dürfte", sagt AKA-Sprecher Klaus
Bentz. "Auch die Fahrzeugrestwerte werden sich weiter stabilisieren."
Hinsichtlich ihrer Marktführerschaft gehen die Herstellerbanken davon
aus, dass die aktuellen Bestmarken bei den Marktanteilen
perspektivisch noch zu übertreffen sind. "Treiber dieser positiven
Entwicklung werden auch in Zukunft unsere Mobilitätsdienstleistungen
rund um das Fahrzeug sein", erklärt Dr. Reinhart. "Dies wird nicht
zuletzt eine wohltuende Wirkung auf die gesamte automobile
Wertschöpfungskette haben." Die Autobanken werden auch im weiteren
Jahresverlauf als wichtiger Stabilisator und Katalysator für die
deutsche Automobilwirtschaft fungieren. "Wir stehen 2011 optimistisch
gegenüber. Sowohl in unseren etablierten Geschäftsfeldern, als auch
bezüglich neuer Herausforderungen."
Hintergrund
Der "Arbeitskreis der Banken und Leasinggesellschaften der
Automobilwirtschaft (AKA)" ist ein Zusammenschluss aller
herstellerverbundenen Finanzdienstleistungsgesellschaften (Banque PSA
Finance, BMW Financial Services, FGA Bank Germany, Ford Bank, GMAC
Bank, Honda Bank, Mercedes-Benz Bank, MKG Bank, RCI Banque, Toyota
Financial Services, Volkswagen Financial Services und Volvo Auto
Bank). Der AKA fungiert als gemeinsames Sprachrohr für die Banken der
Automobilindustrie und trägt zur Profilierung herstellerverbundener
Finanzdienstleistungen in der Öffentlichkeit bei. Die zwölf
Mitglieder des AKA sind seit Jahren Marktführer für automobile
Finanzdienstleistungen in Deutschland und wesentliches Schwungrad für
das volkswirtschaftliche Schlüsselsegment "Mobilität". Derzeit
vertrauen ihnen über zehn Millionen Kunden die Finanzierung ihrer
Automobilität an. Die im AKA organisierten Institute repräsentieren
37 Automobilmarken und beschäftigen bundesweit insgesamt rund 9.000
Mitarbeiter.
Weitere Informationen finden Sie unter www.autobanken.de
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