(ots) - 13. 04. 2011 - Greenpeace hat heute erstmalig in
einem Gutachten dargelegt, wie Rotbuchenwälder in Deutschland im
Verbund geschützt werden können. Die Umweltschützer fordern bis 2020
zehn neue Nationalparks und den sofortigen Schutz der alten
Buchenbestände. Die Nationalparks sollen in folgenden Waldgebieten
eingerichtet werden: Nordschwarzwald, Pfälzer Wald, Spessart,
Steigerwald, Ammergebirge, Stechlinsee, Taunus, Solling, Teutoburger
Wald und Thüringer Wald.
"Durch den Schutz der Buchenwälder auf fünf Prozent der Waldfläche
bis 2020 werden künftig nicht nur Arten wie Luchs, Wolf und Wildkatze
geschützt, sondern auch ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz
geleistet", sagt Martin Kaiser, Waldexperte von Greenpeace.
"Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Bayern und Hessen haben eine
besondere Verantwortung für den Schutz der natürlichen Buchenwälder
in Deutschland."
Deutschland ist beim Waldschutz Schlusslicht
In Deutschland sind bislang weniger als ein Prozent der Wälder
geschützt. Bis heute gibt es kein Gesamtkonzept für den
Buchenwaldschutz. Stattdessen werden diese Wälder immer intensiver
genutzt, auch für die Gewinnung von Holz als Brennstoff. Deutschland
hat 2007 im Rahmen der nationalen Biodiversitätsstrategie
beschlossen, fünf Prozent der deutschen Waldfläche dauerhaft aus der
forstlichen Nutzung zu nehmen und dabei dem Buchenwaldschutz Vorrang
zu geben. Die Bundesregierung und die Bundesländer haben bisher
keinen Plan vorgelegt, wie die waldrelevanten Ziele der
Biodiversitätsstrategie erreicht werden sollen.
Von Natur aus liegt Deutschland mitten im Verbreitungsgebiet der
Rotbuche (Fagus sylvatica). Buchen und Buchenmischwälder bilden in
Deutschland die typischen Laubwald-Ökosysteme. Tatsächlich umfasst
jedoch der heutige deutsche Buchenwaldbestand nur noch etwa sieben
Prozent des ursprünglichen Areals. Lediglich sechs Prozent der
Buchenwaldbestände in Deutschland sind älter als 160 Jahre.
"Deutschland trägt als eines der buchenwaldreichsten Länder
Europas eine besondere, internationale Verantwortung für den Schutz
dieser einzigartigen Wälder", sagt Martin Kaiser. Das Gutachten
benennt 75 Gebiete in verschiedenen Bundesländern. Den Kern des
Buchenwald-Verbundes bilden nutzungsfreie Großgebiete, die durch
Korridore und Trittsteine miteinander verbunden werden sollen.
Achtung Redaktionen: Für Rückfragen erreichen Sie Martin Kaiser
unter Tel. 0171-8780 817 oder Tina Löffelbein unter Tel.
0151-16720915. Fotos von Buchen erhalten Sie unter Tel. 040-30618
377. Das Gutachten "Deutschlands internationale Verantwortung:
Rotbuchenwälder im Verbund schützen" finden Sie unter:
www.greenpeace.de/buchenwaelder