(ots) - "Neue Kohlekraftwerke, deren CO2-Ausstoß unter die
Erde gepumpt wird, braucht Deutschland nicht. Daran ändert auch ein
deutlich beschleunigter Atomausstieg nach Fukushima nichts",
kommentierte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller den für heute
erwarteten Kabinettsbeschluss zum Gesetzentwurf über die Abtrennung
und unterirdische Deponierung von Kohlendioxid. Die so genannte
CCS-Technologie müsse allenfalls bei den in der Industrie
unvermeidbaren Treibhausgasemissionen zum Einsatz kommen. "Unsere
Stromversorgung können wir auch ohne CCS klimaverträglich umbauen. Es
gibt aber bislang noch keine Lösung, wie wir Zement oder Stahl
klimaschonend herstellen oder durch weniger CO2-intensive Produkte
ersetzen können", erklärte Miller. Für einen solchen Zweck könne die
behutsame Erforschung der Technologie erforderlich sein. Daher sollte
die Technik in Industrieanlagen statt in Kohlekraftwerken erprobt
werden.
"Generell sollten wir Kohlendioxid nur dann unter die Erde pumpen,
wenn die Technik höchst sicher ist und sich die Klimaziele anders
nicht erreichen lassen", so Miller. Die Bundesregierung müsse daher
die höchsten Sicherheitsanforderungen an die Erprobung der so
genannten CCS-Technologie formulieren. Nur wenn gewährleistet sei,
dass das in den Untergrund gepresste Treibhausgas das Trinkwasser
nicht gefährdet und keinesfalls zurück an die Oberfläche gelangt,
dürfe diese potenzielle Klimaschutzoption vorsichtig erprobt werden.
Der NABU warnte die Regierungskoalition davor, die Risiken von den
Verursachern auf die Gesellschaft abzuwälzen. "Wer Treibhausgase
ausstößt, muss auch für die Folgen gerade stehen. Falls die
Emissionen durch CCS unter der Erde deponiert werden, müssen die
Konzerne auch langfristig für mögliche Risiken haften", forderte
NABU-Energieexperte Elmar Große Ruse. Es dürfe nicht sein, dass die
finanzielle Verantwortung für alle potenziellen Folgeschäden der
CCS-Technologie nach gerade einmal 30 Jahren auf die Steuerzahler
übergehe.
Die Stellungnahme des NABU zum Gesetzentwurf finden Sie unter http
://www.nabu.de/themen/klimaschutz/nationalerklimaschutz/10833.html
Originaltext vom NABU
NABU-Pressestelle, Telefon: 0 30.28 49 84-1510, -1722, Telefax: 0
30.28 49 84-2500, E-Mail: Presse(at)NABU.de
Pressekontakt:
Elmar Große Ruse, NABU-Energieexperte, Tel.: 030-284984-1611, Mobil:
0173-3522872