(ots) - Neue Runde im Streit mit Hannover 96-Präsident
Martin Kind: Kritik an einer Öffnung der Vereine für Investoren /
Optimistischer Blick in die BVB-Zukunft: "Alle Spieler haben
entsprechende, langfristige Verträge" / "Wenn die Finanzkrise 2006
gekommen wäre, würde Borussia Dortmund nicht mehr in der ersten Liga
spielen" / Morgan Stanley hat Ãœberleben gesichert
Frankfurt, 13. April 2011 - Der Präsident von Borussia Dortmund,
Hans-Joachim Watzke, wehrt sich weiter vehement gegen eine Öffnung
des Profi-Fußballs gegenüber Investoren. Im 'Börse Online'-Interview
(Ausgabe 16/2011, EVT 14. April) legte Watzke im Streit mit dem
Hannover 96-Präsidenten Martin Kind, prominenter Befürworter von
Mehrheitsbeteiligungen externer Geldgeber, nach. "Herr Kind kann in
England sehen, welche Flurschäden dieses Modell angerichtet hat",
kritisierte der BVB-Präsident. "Er wird in Hannover durch die
hervorragende Arbeit von Mirko Slomka womöglich merken, dass man
durch gute sportliche Arbeit besser vorankommen kann als durch den
Mehrheitseinstieg von Investoren." Die Bundesliga enteile gerade
Spanien und Italien, und das genau deshalb, weil sich dort einzelne
Investoren der Klubs bemächtigten und sie de facto in den Ruin
trieben.
Der FC Chelsea mit seinem milliardenschweren russischen Investor
Roman Abramowitsch ist für Watzke ein abschreckendes Beispiel. "Das
ist paradox. Es wird Geld ausgegeben, ein Schuldenberg aufgetürmt,
und ein Patron entscheidet - ein solches Modell ist bei Borussia, wo
die Fans mitentscheiden sollen, undenkbar." Die Bundesliga müsse
unter dem Schutz der so genannten "50+1-Regel" bleiben, die im
deutschen Profi-Fußball eine Mehrheitsbeteiligung von Investoren
ausschließt. "Das ist das Erfolgsmodell schlechthin. Die Zuschauer
müssen sicher sein, dass ein Verein ihr Verein ist und nicht der
Verein eines Oligarchen."
Für die Zukunft seiner börsennotierten Borussia ist Watzke
optimistisch. "Alle Spieler haben entsprechende, langfristige
Verträge", betonte Watzke im 'Börse Online'-Interview. Dass der BVB
um die Meisterschaft spielt und wohl bald die Schale hochhalten wird,
ist seiner Meinung nach auch einer Menge Glück zu verdanken: "Wenn
die Finanzkrise 2006 gekommen wäre, würde Borussia Dortmund nicht
mehr in der ersten Liga spielen", sagte Watzke. "Es hätte dann keinen
Ausweg gegeben, die Bank Morgan Stanley hätte uns nicht so zur Seite
stehen und 79 Millionen Euro leihen können, um das Stadion
zurückzukaufen. 2006 saß das Geld auch bei Aktienfonds, die sich an
der Kapitalerhöhung beteiligten, sehr viel lockerer als 2008. Wir
haben insgesamt mehr Glück als Verstand gehabt."
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