(ots) - Der Verfall der kommunalen Straßen in Deutschland
schreitet immer schneller voran. Um die Schäden zu beseitigen und
einen weiteren Substanzverlust zu vermeiden, müssten nach Angaben des
ADAC alleine in diesem Jahr elf Milliarden Euro investiert werden. In
den darauffolgenden Jahren sind mindestens acht Milliarden Euro
notwendig. Tatsächlich werden von den Kommunen pro Jahr lediglich
fünf Milliarden Euro investiert - 2011 sind das somit sechs, in den
Folgejahren drei Milliarden Euro zu wenig. "Durch die chronische
Unterfinanzierung bei den kommunalen Straßen nimmt über kurz oder
lang die gesamte Volkswirtschaft Schaden", sagt ADAC Vizepräsident
für Verkehr Ulrich Klaus Becker anlässlich einer Fachveranstaltung
zur Erhaltung und Finanzierung kommunaler Straßen. "Es geht nicht
darum, nur die Schlaglöcher des Winters zu stopfen oder ein paar
Schönheitskorrekturen vorzunehmen: Deutschland braucht zwingend einen
Strategiewechsel bei der Pflege seiner kommunalen Straßen", so
Becker.
Laut ADAC müssen die Kommunen ein systematisches
Erhaltungsmanagement für ihre Straßen einführen. Dies wäre die
logische Folge aus den immer knapper werdenden finanziellen Mitteln
der kommunalen Haushalte und der daraus resultierenden
Verschlechterung des Straßenzustandes. In der Praxis führen die
Kommunen jedoch häufig nur oberflächliche Maßnahmen ohne eine
erkennbare Strategie durch. Zwingend notwendig wäre es aus
ADAC-Sicht, die knappen Gelder nach streng wirtschaftlichen
Gesichtspunkten einzusetzen.
Der ADAC fordert die zuständigen Kommunalpolitiker auf, moderne
Software-Werkzeuge für das Erhaltungsmanagement zu nutzen und
Entscheidungen über Bauvorhaben nach objektiven Kriterien
herbeizuführen. Erforderliche Baumaßnahmen sollten nicht aufgeschoben
werden, da sonst deutlich teurere Instandsetzungsarbeiten notwendig
werden. Ein gezieltes Erhaltungs- und Finanzmanagement kann nach
Ansicht des Clubs nur gelingen, wenn die hierfür notwendigen
finanziellen Mittel dauerhaft zur Verfügung gestellt werden.
Laut ADAC müssen sich auch Straßenbaulast- und Versorgungsträger
eng abstimmen, um unnötige Straßenarbeiten zu vermeiden. Jeder
Straßenaufbruch wie etwa Leitungsgrabungen verkürzt die Lebensdauer
einer Straße. Die vollständige Erneuerung einer Straße sollte laut
ADAC stets nur letztes Mittel sein. Besser ist es, vorrangig die
Instandsetzung von Straßen im Auge zu behalten.
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